Zu wenig Studentenbuden

12.11.2020 | Leben in Frankfurt

Die Corona-Pandemie hat auch für viele Studenten durch den Verlust von Jobangeboten große finanzielle Einbußen zur Folge. Im gesamten Rhein-Main-Gebiet sind Studenten deshalb bei der Wohnungssuche dringend auf die Hilfe der Bürger angewiesen. Vor allem für finanzschwache Studenten ist das Wohnen in Campus-Nähe noch teurer und damit unerschwinglicher geworden als zuvor.
Deswegen werden alle Bürger Frankfurts und der Region Rhein-Main aufgerufen, Studenten günstige Zimmer und Wohnungen anzubieten. „Es kann nicht sein, dass nur noch Studenten aus vermögendem Elternhaus studieren können“, bekräftigt Planungsdezernent Mike Josef. Zum einen übersteigt die Nachfrage das Angebot so stark, dass auch ausbleibende Gaststudierende aus dem Ausland dies nicht ansatzweise kompensieren können. Zum anderen werden viele Studenten aus dem Inland auf ein Auslandsstudium verzichten und selbst sonst verfügbaren Wohnraum beanspruchen.
Das Studentenwerk macht sich dafür stark, dass der Erfolg des Studiums nicht vom Wohnungsmarkt abhängen darf. Und das gemeinsam mit der Goethe-Universität, der Hochschule RheinMain, der Frankfurt University of Applied Sciences, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, der Hochschule Geisenheim, den ASten der Goethe-Universität und der Frankfurt University of Applied Sciences sowie den Städten Frankfurt und Wiesbaden.

80 000 Studenten

Die Zahl der Studenten an den staatlichen Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet ist in den vergangenen Jahren um 50 Prozent auf knapp 80 000 gewachsen, was einen kontinuierlichen, schnell ansteigenden Mehrbedarf an Wohnraum zur Folge hat. Mit einer Versorgungsquote von gerade einmal 7,5 Prozent öffentlich gefördertem Wohnraums liegt Frankfurt aber seit Jahren unter dem Bundesdurchschnitt von 9,5 Prozent. Und die Lage auf dem Wohnungsmarkt im Rhein-Main-Gebiet hat sich in diesem Zeitraum weiter verschärft, während die Finanzkraft der Studierenden infolge der Corona-Pandemie deutlich gesunken ist.
Umso mehr sind Studenten auf Angebote von privaten Vermietern angewiesen. Vermieter können ihre Angebote direkt auf der eigens dafür eingerichteten Webseite www.wohnraum-gesucht.de eingeben.

Im Bundesvergleich sehr teuer

Nach einer Studie des Deutschen Studentenwerks sind die Mieten in Frankfurt für Studenten im Bundesvergleich besonders teuer. Sie zahlen im Bundesdurchschnitt 323 Euro Miete, in Frankfurt 373 Euro. Die Versorgung mit Wohnheimplätzen liegt dagegen unter dem Bundesschnitt: Nur rund 7,5 Prozent der Studenten haben einen Platz in einem privaten, kirchlichen oder einem Wohnheim des Studentenwerks, bundesweit sind es dagegen etwa 9,5 Prozent, die in Wohnheimen der Studentenwerke oder anderer Anbieter eine Bleibe finden.