Die Praunheimer Werkstätten gGmbH ist der größte Arbeitgeber in Frankfurt für Menschen mit geistiger Behinderung. Sie betreibt drei Werkstätten und bietet Menschen mit geistiger Behinderung neben Arbeitsplätzen Assistenz in unterschiedlichen Lebenslagen. Die Werkstatt im Stadtteil Praunheim eröffnete 1965. Sie ist veraltet und erfüllt die Anforderungen an einen zeitgemäßen Betrieb nicht mehr. Es fehlen moderne Produktionsanlagen. Darüber hinaus ist das alte Gebäude für Rollstuhlfahrer nicht geeignet. Daher soll ein Neubau entstehen, der auch eine Tagesförderstätte beinhaltet, sodass auch Menschen mit sehr schweren Behinderungen betreut und gefördert werden können. Der Werkstatt-Neubau wird in allen Bereichen barrierefrei und die Anzahl der Arbeitsplätze wird um 50, inklusive eines Berufsbildungsbereichs, erhöht. sander.hofrichter architekten GmbH plante den Neubau. Sie erhielt den Zuschlag bei dem europaweit ausgeschriebenen Verfahren für die Generalplanerleistungen. In den neuen Räumlichkeiten werden künftig folgende Dienstleistungen angeboten: Digitale Archivierung, Lettershop, Konfektionierung, Holzverarbeitung (Schreinerei und Lackiererei), Hauswirtschaft sowie Garten- und Landschaftsbau.
Wie sehen die neuen Praunheimer Werkstätten aus
Auf dem 15 000 Quadratmeter großen Areal werden 240 Menschen mit Behinderung ihren künftigen beruflichen Alltag erleben. Das L-förmige Grundstück wird auf drei Seiten von Straßen erschlossen und ermöglicht somit eine Trennung des Personen- und Lieferverkehrs. Der Neubau gliedert sich in die drei Teile Zentrale Dienste, Tagesförderstätte und Werkstatt. Eine geschützte Vorfahrt dient deren Erschließung und gliedert das Gebäude in zwei Bereiche. Im Obergeschoss der Tagesförderstätte liegen die Zentralen Dienste. Im Norden befindet sich das Werkstattgebäude mit Hochregallager. Im Obergeschoss werden die Digitale Archivierung und der Berufsbildungsbereich angeordnet. In dem Neubau findet auch die zentrale Verwaltung der Praunheimer Werkstätten gGmbH Platz und kann am neuen Standort zusammengeführt werden. Alle Dächer mit Ausnahme des Hochregallagers werden den Vorgaben des Bebauungsplanes entsprechend extensiv begrünt. Bodentiefe Verglasungen sind in den Bereichen von Mensa/Innenhof und der Gruppenräume der Tagesförderstätte zu den geschützten Innenhöfen hin vorgesehen. Das Gebäude wird sowohl mit einem Blockheizkraftwerk als auch mit einer Gasheizung beheizt. Der Neubau soll vorraussichtlich 2015 eingeweiht werden.
Spender für Werkstatt-Neubau gesucht
Der Werkstatt-Neubau wird anteilig von den Praunheimer Werkstätten gGmbH finanziert. Sie kann den dafür notwendigen Betrag von zwei Millionen Euro nicht alleine aufbringen. Deshalb wurde die Kampagne »Gemeinsam Lebensräume schaffen – Werkstatt: Neubau« ins Leben gerufen. Mit der Hilfe vieler Spender und Unterstützer wollen die Praunheimer Werkstätten die dafür benötigten Mittel zusammen bekommen. Weitere Informationen zum Neubau und zu Möglichkeiten der Unterstützung: www.stiftung-pw.de.