Mit dem neuen Planungsdezernenten Mike Josef wird auch eine neue Veranstaltungsreihe, nämlich so genannte Bürgerspaziergänge, ins Leben gerufen. Ende September startete der erste seiner Art in Frankfurt-Höchst. Planungsdezernent, Ämter-Vertreter und Bürger begutachteten die Ergebnisse des Förderprogramms Innenstadt Höchst. Treffpunkt war der Höchster Schlossplatz, wo sich etwa vierzig interessierte Bürger einfanden.
Die Stadt Frankfurt hat 2006 das auf zehn Jahre angelegte kommunale Förderprogramm Innenstadt Höchst beschlossen. Ziel des Förderprogramms ist es, die Qualität der Innenstadt Höchst als Wohngebiet und als Geschäftszentrum zu steigern. Dabei geht es unter anderem um die Belebung der Geschäftszentren, Verbesserung der Wohnsituationen, Förderung privater Bauvorhaben, Verkehrsmanagement und die höhere Qualität von Grünflächen und öffentlichen Plätzen.
Ein Schwerpunkt ist die Förderung von privaten Bauvorhaben, insbesondere von Maßnahmen zur Modernisierung und Sanierung des Gebäudebestands. So wurden die Renovierung und Modernisierung von 162 einzelnen Gebäuden gefördert. Mit dieser Maßnahme werden Hauseigentümer finanziell unterstützt, um nicht nur wieder oder besser vermietbaren Wohnraum zu schaffen, sondern auch um das Stadtbild zu verbessern. Da Höchst kaum unter Kriegszerstörungen zu leiden hatte, handelte es sich vornehmlich um ältere Gebäude, bei denen die letzte Renovierung mitunter schon Jahrzehnte zurücklag. Die Wohnungsnachfrage ist auch in diesem Stadtteil so groß, dass die renovierten Wohnungen problemlos und in kürzester Zeit vermietet waren.
Aus Bolongaropalast wird „Kultur-Haus“
Die Tour führte über das Alte Rathaus, dessen renoviertes und neu gestaltetes Erdgeschoss mittlerweile einer öffentlichen Nutzung zugeführt wurde, zum Quartiersbüro. Als Zentrum der lokalen Beratungs-, Vernetzungs- und Aktivierungstätigkeit fungiert das Quartiersbüro in der Bolongarostraße 135. Das Büro wird durch die NH ProjektStadt an drei Tagen in der Woche besetzt, um vor Ort als Ansprechpartner präsent zu sein. Im Quartiersbüro ist zudem im Rahmen einer regelmäßigen Sprechzeit auch die Modernisierungsberaterin tätig. Weiter ging es in Richtung der Einkaufsstraßen. Hier, in der Königsteiner Straße, besteht dringender Bedarf nach einer Neubestimmung. Eine Bestandsaufnahme machte deutlich, dass zahlreiche gestalterische und funktionale Probleme bestehen, etwa bezüglich der Oberflächen und der Möblierung, aber auch die Nutzung des öffentlichen Raums durch Gastronomie und Einzelhandel. Ein noch nicht gelöster Problempunkt ist der Leerstand von Ladengeschäften, der sich immer sehr schlecht auf das Image und das Stadtbild auswirkt.
Abschließend wurden im Bolongaropalast dessen erste Renovierungs- und Umgestaltungsarbeiten gezeigt und die weiteren Planungen vorgestellt. Der Palast wurde in der jüngeren Vergangenheit hauptsächlich als Verwaltungsgebäude genutzt. Auch in Zukunft wird es hier Verwaltungseinrichtungen geben, die Planungen tendieren aber zu einer Art Höchster „Kultur-Haus“. So soll einmal Gastronomie einziehen, ein Kino, eine Medienwerkstatt und die Musikschule soll hier ihre neuen Unterrichtsräume bekommen. Veranstaltungsräume für städtische aber auch private Sitzungen und Events finden hier ihren repräsentativen Platz. Dafür bedarf es des Einbaus von drei Aufzügen, die in einem Gebäude dieses Alters ursprünglich nicht vorgesehen waren. Es gibt hier noch einiges zu tun.
Erfolgreiches Förderprogramm sollte fortgeführt werden
Der Ablauf des Förderprogramms im Jahre 2016 steht bevor. Das Programm stellt sich als sehr erfolgreich dar. Mit der Förderung konnten deutliche Erfolge bezüglich der Erhaltung wertvoller Bausubstanz und der Aufwertung des Stadtbildes erzielt werden. Besonders zu betonen sind dabei die positiven Effekte für eine denkmalgerechte Sanierung der Bausubstanz. Es wurde jedoch auch deutlich, dass Handlungsbedarf über das Jahr 2016 hinaus besteht. „Wir sollten das erfolgreiche Förderprogramm auch über das Jahr 2016 hinaus fortführen“, schloss Planungsdezernent Mike Josef die Veranstaltung.