Frankfurt ist eine dynamische Stadt, die sich stets im Wandel befindet. Dabei lebt die Stadt von den Menschen, die sich aktiv in Planungsprozesse einbringen und die Stadt mitgestalten möchten. Um dem vielfach geäußerten Wunsch nach einer frühzeitigen und direkten Partizipation gerecht zu werden, setzt das Stadtplanungsamt vermehrt auf die Integration von kooperativen Planungswettbewerben in das Bebauungsplanverfahren. Klassische Wettbewerbsverfahren lassen aufgrund der geforderten Anonymität nur begrenzt Möglichkeiten für offene und transparente Mitwirkungsformate zu. Das bei dem städtebaulichen und landschaftsplanerischen Ideenwettbewerb „Neues Wohnen in Frankfurt-Eschersheim“ angewandte Verfahren bietet die Möglichkeit, dass Bürger in einen direkten Dialog mit den konkurrierenden Planerteams und den Fachleuten der öffentlichen Verwaltung treten. Bei der Planung des Baugebiets „Nordöstlich der Anne-Frank-Siedlung“ ermöglichte die Öffnung des Wettbewerbsverfahrens einen kooperativen und transparenten Entwurfsprozess und lud Bürger ein, bei der Findung der besten Lösung für die Erweiterung ihrer Siedlung mitzuwirken. Das zirka 13,5 Hektar große Plangebiet liegt etwa fünf Kilometer von der Frankfurter Innenstadt entfernt am nordöstlichen Ortsrand des Stadtteils Eschersheim. Hier soll in den nächsten Jahren ein vielfältiges Quartier mit einem Wohnungsmix aus frei finanzierten, geförderten sowie gemeinschaftlichen und genossenschaftlichen Wohnformen und ergänzenden sozialen Infrastruktur- und Nahversorgungsangeboten entstehen.
Siegerentwurf von der Bürogemeinschaft tobe.Stadt
Insgesamt beteiligten sich an dem kooperativen Planungswettbewerb für das Baugebiet rund 250 Bürger in zwei Veranstaltungen. 14 Bürogemeinschaften entwickelten Konzepte. Diese Zeitung berichtete bereits im vergangenen Jahr über diesen Prozess mit Bürgerbeteiligung. Im Anschluss an das Wettbewerbsverfahren wurde der Siegerentwurf der Bürogemeinschaft tobe.Stadt aus Frankfurt mit dem Landschaftsplanungsbüro WGF Nürnberg unter Einbeziehung der am Wettbewerb beteiligten Akteure auf seine Umsetzbarkeit hin überprüft und weiterentwickelt. Dabei wurde das städtebauliche Konzept auf Grundlage der Überarbeitungsempfehlungen des Preisgerichts und der zwischenzeitlich neu hinzugekommenen Anforderungen an die Planung konkretisiert. Eine wesentliche Herausforderung der Überarbeitung bestand darin, einen neuen Grundschulstandort, der zukünftig das vorhandene Bildungsangebot im Stadtteil ergänzen soll, in die bestehende städtebauliche Figur zu integrieren. Das Zwischenergebnis dieses Überarbeitungsprozesses wurde der Bürgerschaft im April dieses Jahres im Rahmen eines Bürgerforums vorgestellt. In der Veranstaltung hatten die Anwesenden die Gelegenheit sich über die Neuerungen und die zentralen Aspekte für den weiteren Planungsprozess umfangreich zu informieren und sich aktiv mit Ideen, Wünschen und Anregungen einzubringen. Als nächster wichtiger Schritt im Bebauungsplanverfahren wird das vorliegende städtebauliche Konzept unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus der frühzeitigen Beteiligung der Bürgerschaft und der Träger öffentlicher Belange weiter konkretisiert. Daran anschließend soll das städtebauliche Konzept in einen Bebauungsplanentwurf überführt werden. Ebenfalls werden die Freiflächenplanung und das Schulbaukonzept weiter konkretisiert werden. Dabei ist geplant, zukünftige Nutzergruppen der Schule und der Grünflächen in diesen Prozess mit einzubeziehen.