Der Peterskirchhof in Frankfurt ist der älteste noch erhaltene christliche Friedhof, auf dem von 1418 bis 1828 bestattet wurde. Hier befinden sich die Grabstätten von Goethes Eltern, der Familie Textor, Merian, Nestle und vieler weiterer bekannter Frankfurter Familien.
Das auf insgesamt acht bis zehn Jahre angelegte Sanierungsprojekt umfasst die Restaurierung des Turms der Peterskirche und ihrer Stützmauern, die bereits abgeschlossen sind, sowie die Neugestaltung der Grünflächen des Friedhofs und die Erhaltung der Grabmäler aus fünf Jahrhunderten und ist damit ein dezernatsübergreifendes städtisches Gesamtprojekt.
Anfang April konnte nun die Wiedereröffnung des Peterskirchhofs gefeiert werden. So kann der ehemalige Friedhof jetzt als zusätzlicher Park mitten in der Stadt von Frankfurts Bürgern genutzt und genossen werden.

Kulturdezernentin Ina Hartwig: „Der Peterskirchhof ist ein Ort der Kontinuität und des Innehaltens. Als ältester christlicher Friedhof behauptet er sich mitten im Zentrum Frankfurts als Ruhepol und stadthistorisches Gedächtnis. Die Geschichtsträchtigkeit des Peterskirchhofs begreife ich nicht als Barriere, sondern als Einladung an die Menschen, sich diese Grünanlage im Herzen der Stadt anzueignen.
Der Peterskirchhof ist nicht nur historisch bedeutsam, er ist in Zeiten des Klimawandels auch ein wichtiges grünes Refugium in der dicht bebauten Innenstadt. Die alten Bäume spenden Schatten und kühlen die Luft, neu angelegte Staudenbeete locken Insekten und Schmetterlinge an. Jeder noch so kleine Park, jede noch so kleine Grünstruktur hilft dabei, die Stadt lebenswert zu halten“, so Umweltdezernentin Rosemarie Heilig.

Bis es so weit war, hat das Grünflächenamt etliche Bau- und Pflanzmaßnahmen durchgeführt: Mauern und Grabsteine wurden freigelegt, Treppen saniert, eine neue Beleuchtung installiert, Natursteinwege und Rasenflächen angelegt, neue Parkbänke aufgestellt, Stauden, Blumenzwiebeln und Bäume gepflanzt. Die Kosten für die Neugestaltung der Grünanlagen beliefen sich auf rund 700000 Euro.

Die Historie des Peterskirchhofes

  • Seit 1418 erster Friedhof in Frankfurt mit mehreren Flächenerweiterungen.
  • Maximale Ausdehnung von der Bleichstraße bis zur Diamantenbörse und zur Liebfrauenschule.
  • Mit Eröffnung des Hauptfriedhofs 1828 erfolgen keine Bestattungen mehr auf dem Peterskirchhof.
  • Danach werden Teilbereiche mit Straßen und Gebäude bebaut, Reduzierung der Fläche um zwei Drittel.
  • Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wird das Gelände mit Trümmermaterial verfüllt.
  • Das Friedhofsgelände wird in den folgenden Jahrzehnten als Drogenumschlagplatz und Übernachtungsstätte von Wohnsitzlosen genutzt.
  • 2002 werden Mauern und Grabmäler freigelegt, Abtragung des Trümmermaterials, Sanierung der Treppenanlage und den Wegen zur Kirche.
  • 2004 bis 2016: Umbau der Kirche und Sanierung des Kirchturms.
  • 2016 beginnt die Sanierung/Konservierung der Epitaphien (Grabplatten, die nicht an den konkreten Ort der Bestattung gebunden sind) durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt. Die Arbeiten werden voraussichtlich 2024/25 abgeschlossen, die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa zwei Millionen Euro.
  • Von April 2017 bis Dezember 2017 wird die Grünanlage grunderneuert, die Restarbeiten dauern bis März 2019.