Rechenzentrum auf ehemaligem Neckermann-Areal

20.05.2021 | Fechenheim

Der Anbieter für Rechenzentrumsdienstleistungen Interxion hat sich zum Jahresende 2020 mit dem Denkmalamt der Stadt Frankfurt und dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen auf ein grundsätzliches Vorgehen beim Umbau des Eiermann-Gebäudes auf dem ehemaligen Neckermann-Areal verständigt.
Demnach wird der Gesamtkörper des 316 Meter langen und 63 Meter breiten Eiermann-Gebäudes inklusive des Kopfbaus sowie die Fassade mit etwa 1 000 Fenstern erhalten bleiben. Das im Jahr 1975 nachträglich aufgesetzte siebte Geschoss der Vorstandsetage, das aktuell die Fassadenwirkung des Eiermann-Gebäudes beeinträchtigt, wird auf die Ursprungshöhe zurückgebaut. Von der neuen Nutzung als Rechenzentrum zeugt lediglich ein Dachaufbau, der die Technik enthalten wird. Dieser wird jedoch so gestaltet, dass er eine klare Abgrenzung zwischen dem denkmalgeschützten Altbau schafft. Die für den Rechenzentrumsbetrieb notwendigen Generatoren werden, um die Gesamtwirkung des Gebäudes nicht zu beeinträchtigen, auf der Rückseite des Gebäudes angebracht.

Frankfurts größtes Rechenzentrum

„Mit dem Umbau des denkmalgeschützten Eiermann-Gebäudes setzen wir neue Maßstäbe. Es entsteht dort Frankfurts größtes Rechenzentrum mit einer IT-Fläche von etwa 45 000 Quadratmetern unter einem Dach. Wir stellen damit auch unter Beweis, dass Denkmalschutz, Stadtplanung und für den Standort Frankfurt zukunftsweisende Wirtschaftszweige, wie Rechenzentren, erfolgreich und zum Vorteil aller verbunden werden können“, erklärt Jens Prautzsch, Geschäftsführer von Interxion Deutschland.

Digital Park Fechenheim entsteht

Auf dem ehemaligen Neckermann-Gelände im Frankfurter Osten entwickelt Interxion den Digital Park Fechenheim. Auf einer Fläche von 107 000 Quadratmetern wird dort ein Rechenzentrum-Campus mit einer erwarteten IT-Fläche von etwa 90 000 Quadratmetern sowie einer Kapazität von 180 Megawatt errichtet.
Die Umbauarbeiten im Süden des Geländes nahe der Hugo-Junckers-Straße für die Errichtung des ersten Rechenzentrums beginnen in der ersten Hälfte 2021. Im Sommer folgen nach Genehmigung aller erforderlichen Unterlagen die Rohbau-Arbeiten an dem Eiermann-Gebäude. Die Inbetriebnahme der Rechenzentrumskapazitäten im Eiermann-Gebäude ist für das dritte Quartal 2022 vorgesehen.

Rechenzentrum im „Denkmal“

Planungsdezernent Mike Josef: „Interxion ist ein Unternehmen, das von Anfang an mit dem denkmalgerechten Erhalt des Eiermann-Gebäudes umgegangen ist. Ich bin sehr froh, dass wir nun eine zukunftsfähige Nutzung für das frühere Neckermann-Areal und insbesondere des denkmalgeschützten Eiermann-Gebäudes haben und kein weiterer langwieriger Leerstand droht. Frankfurt stärkt damit seinen Status als Internet-Hauptstadt und Digitalstandort – und bekommt das erste denkmalgeschützte Rechenzentrum der Welt.“