Bürgermeister Olaf Cunitz stellt die Neuerungen vor

Bislang kennen Sie Frankfurtbaut noch nicht. Schließlich ist die vorliegende Publikation die erste Ausgabe unserer neuen städtischen Zeitung zum aktuellen Bau- und Planungsgeschehen in Frankfurt am Main. Ich freue mich sehr, dass Sie diese Neuerscheinung jetzt in den Händen halten und sich umfassend über Themen und Projekte aus dem Bau- und Immobiliensektor informieren können. Unsere bisherige Kooperation mit dem Verlag der Zeitung „planen + bauen“ führen wir nicht weiter fort.
Neu an Frankfurtbaut ist nicht nur der Titel – wir haben eine lange Reihe von Neuerungen im Heft eingeführt. Wir hielten die Zeit für gekommen, auch Gestaltung und Struktur zu ändern. Erstmals fungiert das Dezernat Planen und Bauen als Herausgeber. Das wird bereits auf der Titelseite durch das städtische Logo für jedermann ersichtlich. Hierbei geht es darum, den Absender „Stadt Frankfurt am Main“ klarer herauszustellen und nicht, eine exklusive Publikation des Planungsdezernats zu etablieren. Vielmehr wird selbstverständlich auch weiterhin über Projekte anderer städtischer Einrichtungen und privater Dritter berichtet.
Die neue Zeitung soll lesefreundlich sein: klar in ihrem Aufbau und informativ hinsichtlich der unterschiedlichen Themen. Wir haben ein Layout geschaffen, mit dem sich die neuinszenierten Rubriken auch visuell besser und einfacher unterscheiden. Die städtischen Einrichtungen werden stärker eingebunden und tragen mit Inhalten auch redaktionell zum Gelingen der Zeitung bei. Die Themenvielfalt möchten wir etwas vergrößern; wir möchten vielseitiger, interessanter, spannender werden.
Des Weiteren haben wir die Auflage auf nunmehr 215 000 Exemplare erhöht. Zirka 205 000 Exemplare werden an die Frankfurter Haushalte verteilt und zirka 10 000 Exemplare in verschiedenen Behörden und Ämtern der Stadt Frankfurt am Main ausgelegt. So sollte sichergestellt sein, dass alle Frankfurter ein Exemplar von Frankfurtbaut erreicht. Wie bislang erscheint die kostenfreie Zeitung zweimal im Jahr. Unterstützt werden wir dabei vom Verlag MoellerFeuerstein, der zuständig ist für Redaktion, Satz und Gestaltung sowie für Produktion und Verteilung der Zeitung.
Trotz all dieser Neuerungen bleibt unser Anliegen, Ihnen das Planungs- und Baugeschehen in Frankfurt nahezubringen. Auf zwei inhaltliche Schwerpunkte möchte ich etwas näher eingehen. Uns liegt in erster Linie das Thema Wohnen und Wohnungsbau am Herzen, das sich in vielfältiger Weise auch in der vorliegenden Ausgabe wiederfindet. Schließlich handelt es sich dabei um unser zentrales städtebauliches Handlungsfeld. Wir unternehmen vielfältige Anstrengungen, um das enorm wichtige Anliegen der Wohnraumversorgung zu verbessern. Eines unserer vordringlichsten Ziele ist, allen Bevölkerungsschichten in der Stadt ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Denn durch den anhaltend starken Einwohnerzuwachs, der zugleich die hohe Attraktivität unserer Stadt belegt, steigt der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum stetig. Dennoch gilt nicht das Motto „Bauen um jeden Preis“, sondern das Wachstum braucht Qualität und eine nachhaltige Strategie, in der sich zum Beispiel auch die Belange des Klimaschutzes oder des Wirtschaftsstandortes wiederfinden.
Der zweite Schwerpunkt sind die Stadtteile, die wir als Rubrik bei der Hefteinteilung ganz an den Anfang gestellt haben: Denn sie stellen ebenfalls ein wichtiges Zukunftsthema dar. Es gibt nämlich nicht nur einen Trend in die Stadt, sondern auch in die Stadtteile. Ich hatte in anderen Zusammenhängen bereits von einer „Renaissance“ und einer „Wiederentdeckung“ der Stadtteile gesprochen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir diesen Trend nutzen, verstärken und die Stadtteile wieder stärker in unseren Fokus nehmen sollten.
Denn vor Ort im Stadtteil manifestieren sich sämtliche Strategien qualitätsvoller Innenentwicklung und Verdichtung. Dort müssen sie zu einem erkennbaren Gewinn an Lebensqualität führen, um breite Akzeptanz zu finden. Dabei stellt die Nachbarschaft eine komplexe Mischung dar, in der die verschiedenen Elemente des Alltagslebens im menschlichen Maßstab erlebt werden: öffentliche und private Räume, Wohnen und Arbeiten, Einkaufen und Freizeit – das alles ist in räumlicher Nähe organisiert. Die Bewohner begegnen sich im Alltag in der Nachbarschaft und im Stadtteil. Diese typischen Orte der Begegnung sind bedeutsam für die Lebensqualität. Sie machen das „Zuhause“ aus und schaffen eine örtliche Identität. Diese Zusammenhänge sind leicht zu zerstören und nur schwer zu entwickeln.
Für wachsende Teile der Bevölkerung wird der Stadtteil zudem selbst wieder zur Ressource, um den Alltag überhaupt bewältigen zu können: Zum Beispiel durch nachbarschaftliche Hilfe, selbstorganisierte Kinderbetreuung, den Ersatz von Erwerbseinkommen durch Selbsthilfe. Vieles spricht daher dafür, die Stadtteilperspektive künftig wieder stärker in der strategischen Stadtentwicklung zu berücksichtigen. Und daher liegt auch ein besonderer Fokus auf den Stadtteilen.
Bei der grundsätzlichen Schwerpunktsetzung wird es auch bleiben. In vielen Details wird es sicherlich auch im Rahmen der Erarbeitung der kommenden Ausgaben Veränderungen geben. Ich hoffe, Ihnen sagen diese Neuerungen zu und wünsche Ihnen eine interessante und gewinnbringende Lektüre der ersten Ausgabe von Frankfurtbaut!
Olaf Cunitz
Bürgermeister und Planungsdezernent
der Stadt Frankfurt am Main