Wenn in Frankfurt gebaut wird, entstehen manchmal Wohnungen ganz besonderer Art: Im Zoo wurde auf einem rund 2 000 Quadratmeter großen Areal eine großzügige Freianlage für Humboldt-Pinguine mit Wasserflächen, Strand, Kunstfelsen und Höhlen errichtet. Die Tiere können hier an Land sowie über und unter Wasser beobachtet werden.
Humboldt-Pinguine leben an den Pazifikküsten Nordchiles und Perus, sie kommen mit dem Frankfurter Klima sehr gut zurecht, sodass sie ganzjährig auf der Außenanlage gehalten werden können – das spart Energie für eine aufwendige Kühlung, wie sie zum Beispiel in einem Haus für antarktische Pinguin-Arten notwendig gewesen wäre. Nicht gespart wurde beim Platz, den die Tiere zum Schwimmen, Tauchen und Brüten haben: Die Anlage umfasst einen 410 Quadratmeter großen, reich strukturierten Landteil mit einer zurückhaltenden Bepflanzung, die auf die felsige Heimat der Humboldt-Pinguine verweist, und ein Becken mit 435 Kubikmeter Wasser. Besucher profitieren unter anderem von barrierefreien Wegen.
Koordiniert wurde das rund 7,2 Millionen Euro teure Bauvorhaben im Auftrag des Zoos vom Amt für Bau und Immobilien. „Den Lebensraum für die Tiere artgerecht zu gestalten und gleichzeitig den beobachtenden Besuchern eine hohe Aufenthaltsqualität zu bieten, war eine große Herausforderung und ist hier gut gelungen“, betont Baudezernent Jan Schneider.
Die Anlage ist für die zeitgemäße und artgerechte Haltung einer Humboldt-Pinguin-Kolonie von 30 bis 40 Brutpaaren ausgelegt. 25 Pinguine sind im Frühjahr eingezogen. „Wir bieten ihnen Brutmöglichkeiten in den mit Kunstfels geschaffenen Bruthöhlen, aber auch in der niedrigen Vegetation an und hoffen, dass sie sich wohlfühlen und zu gegebener Zeit Nachwuchs bekommen“, so Zoodirektor Miguel Casares. Die Pinguin-Anlage ist der letzte Baustein eines 30 Millionen Euro umfassenden Investitionsprogramms, das die Stadtverordnetenversammlung 2008 beschlossen hatte.