Die Nordweststadt ist eine Großsiedlung der 1960er-Jahre, eingebettet in parkähnliche Freiräume. Sie hatte an mehreren Stellen gut verteilt kleine Nebenzentren, die kulturelle und soziale Mittelpunkte meist gemischt mit Versorgungsmöglichkeiten bildeten. Durch den späteren Bau des Nordwestzentrums als bekanntem Einkaufsschwerpunkt und der sich verändernden Strukturen im Einzelhandel kam es zu Leerständen und Nutzungsänderungen in den Nebenzentren. Das Zentrum am Hammarskjöldring 73 wurde sogar abgerissen und durch ein Seniorenwohnheim ersetzt. Bürger und Ortsbeirat forderten immer wieder den Erhalt der kleinen Zentren, deren einzelne Gebäude zum Teil unter Denkmalschutz stehen. 2011 lobte das Stadtplanungsamt einen bürgerbegleiteten städtebaulichen Ideenwettbewerb zur behutsamen Erneuerung der Nordweststadt aus. Eine Teilaufgabe war die Erneuerung des „Kleinen Zentrums Thomas-Mann-Straße“. Es war bekannt geworden, dass die einzigen Geschäfte zur Versorgung des täglichen Bedarfs ihre Standorte dort aufgeben würden.
Erhalt des Einzelhandels
Das Ergebnis des Wettbewerbs sah den Komplettabriss des Kleinen Zentrums vor und die Neubebauung mit einer Mischung aus Wohnen, sozialen Einrichtungen und einer kleinteiligen neuen Ladenfront. Durch die kleinteilige Eigentümerstruktur erwies sich eine baldige Umsetzung als kaum möglich. Das Planungsbüro Cityförster legte 2014 ein Konzept der schrittweisen Anpassung an die tatsächlichen Möglichkeiten der Eigentümer vor, das insbesondere die in der Bürgerbeteiligung 2012 entwickelten Vorstellungen einer gemischten Nutzung mit Wohnungsbau und Erhalt des Einzelhandels aufgriff.
2018 wird Baugenehmigung erteilt
Auf zirka 1200 Quadratmetern Grundfläche soll im Erdgeschoss der neue Discounter mit knapp 700 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen und darüber auf vier Geschossen 52 Wohnungen mit einem zusätzlichen Dachgeschoss mit begrünten Dachflächen. Der Fußweg zwischen dem katholischen Kindergarten und dem Neubau wird wieder geöffnet. Die Wohnungen sind Ein- und Zweizimmerwohnungen mit Loggien, Balkonen und privaten Dachterrassen. Sie sind zwischen 27 und deutlich über 50 Quadratmeter groß. Zusammengefasst entstehen zirka 2270 Quadratmeter Wohnfläche. Es wird auch eine Dachterrasse errichtet, die von allen Bewohnern genutzt werden kann.
Damit ist es gelungen, den Einzelhandel am Ort zu erhalten und mit Wohnnutzung zu kombinieren. Ein erster Schritt für die weitere Stabilisierung und Entwicklung des Kleinen Zentrums ist damit gemacht.