„Es ist ein sehr anspruchsvolles Brückenneubau-Projekt in der Innenstadt – mit vielen Erschwernissen, die sich aus den beengten Verhältnissen für die Baustelle ergeben.“ Mit seiner Aussage zeigt Hans Beier, Abteilungsleiter für Brücken- und Ingenieurbau beim Amt für Straßenbau und Erschließung auf, welche Herausforderungen mit dem Neubau der Niddabrücke in Rödelheim einhergehen. Die 90 Jahre alte Brücke muss aufgrund ihrer mangelnden Tragfähigkeit und aufgrund von Rissen im Beton ersetzt werden.
Große Herausforderungen
Anfang April dieses Jahres wurden die ersten drei der insgesamt fünf Brückenteile eingesetzt, die eine Verbindung zwischen den Straßen „Auf der Insel“ und „Lorscher Straße“ schaffen. Doch die Verlagerung der Teile an ihren Platz gestaltete sich keineswegs einfach. Allein, um die drei jeweils 33 Meter langen und jeweils 73 Tonnen schweren Brückenteile zu heben, war der Aufbau eines 205 Tonnen schweren Krans notwendig. Und der musste erst einmal an Ort und Stelle gebracht werden. Für den Transport des Krans nach Rödelheim wurden zehn Lastwagen eingesetzt, dessen Aufbau in den engen Straßen dauerte einen Tag. Doch der besonders kritische Moment stand noch bevor: das Anheben der drei Brückenteile und das erforderliche Drehen des Krans, der am höchsten Punkt zwischen Balkonen der Wohnhäuser und Brückenteil nur einen halben Meter Platz hatte. Als der Kranführer zu seiner Arbeit ansetzt, ist es auf der Baustelle ganz still, Bauarbeiter und Zuschauer blicken gespannt nach oben. Der Kranführer schafft es, das Brückenteil ohne Komplikationen anzuheben und herabzulassen, sodass dieses nun exakt eingefügt werden kann. Die Anspannung auf der Baustelle weicht der Erleichterung. „Wir haben den schwierigsten Teil geschafft“, so Beier. Doch es gibt noch einiges zu tun auf der Baustelle. Während der Bauzeit wird ein Fahrstreifen für den Verkehr offen gehalten. Voraussichtlich Ende Herbst soll die Brücke für den Verkehr wieder uneingeschränkt freigegeben werden.