Nachverdichtung ist Thema der Stunde
„Die Nachverdichtung von bestehenden Siedlungen ist für die Stadt Frankfurt ein wichtiger Baustein, um zügig günstigen Wohnraum zu schaffen“, so Planungsdezernent Mike Josef. Als Pilotprojekt hierfür gilt die erfolgreiche Weiterentwicklung des Nordteils der Platensiedlung mit rund 650 neuen Wohnungen: Die Aufstockungen der bestehenden Gebäude sind im Rohbau fertiggestellt. Die ersten neuen Wohnungen sind bereits bezogen, die letzten werden noch vermietet. Ebenso entstehen die ersten Ergänzungsbauten und Tiefgaragen, so dass die zukünftige Gestalt der Siedlung immer mehr Kontur annimmt.
Dialog mit Eigentümern zur Nachverdichtung
Anknüpfend an dieses gelungene Pilotprojekt hat die Stadt nun einen Dialog mit Wohnungsbaugesellschaften und Eigentümern von Siedlungen zu möglichen weiteren Nachverdichtungsprojekten im Stadtgebiet gestartet. Hintergrund ist das Leitprojekt zur Weiterentwicklung bestehender Siedlungen aus den 1950er- bis 1970er-Jahren mit dem Schwerpunkt des „Mittleren Nordens“ der Stadt aus dem kürzlich von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen integrierten Stadtentwicklungskonzept Frankfurt 2030+ (ISTEK). Das betrifft in einem ersten Schritt die Stadtteile Ginnheim, Dornbusch, Eckenheim und Preungesheim, was einer Gebietsgröße von etwa 1000 Hektar entspricht – das sind zehn Millionen Quadratmeter.
Neben der Schaffung von neuen Wohnungen liegt das Hauptaugenmerk darauf, dass kein Bewohner Sorge haben muss, durch Nachverdichtung aus den Siedlungen verdrängt zu werden. Um das zu gewährleisten, wurden Leitlinien zur Nachverdichtung aufgestellt, die für die Wohnungsbaugesellschaften und Eigentümer bindend sein werden. Ebenso werden Grundsätze im Umgang mit Freiflächen, Stellplätzen und sozialer Infrastruktur festgelegt. Nach Möglichkeit sollen die oft reinen Wohnsiedlungen durch bislang fehlende Nutzungen wie Läden zur Nahversorgung oder Treffpunkte für Bewohner ergänzt werden.
Ein erstes Treffen zwischen Josef und den Vertretern von Wohnungsbaugesellschaften und Eigentümern von Siedlungen fand im März 2020 statt. Sobald im weiteren Dialog konkrete Nachverdichtungsprojekte entstehen, wird die Stadt hierzu öffentliche Bürgerveranstaltungen anbieten, um die Bewohner frühzeitig einzubinden und ihre Bedenken, Anregungen und Ideen aufzunehmen.