Moderne Schulen in denkmalgeschützten Gebäuden

12.11.2020 | Leben in Frankfurt

Die Stadt Frankfurt investiert kräftig in die Sanierung und Erweiterung ihrer Schulen. Drei aktuelle Projekte verdienen wegen der denkmalgeschützten Bausubstanz besondere Beachtung: die Franckeschule in Bockenheim sowie die Merianschule und die Klingerschule im Nordend. „Die drei Schulen sind gute Beispiele dafür, wie historische, schützenswerte Bausubstanz gut mit den Anforderungen an einen zeitgemäßen Unterricht in Einklang gebracht werden kann“, betont Baudezernent Jan Schneider und hebt dabei die gute Zusammenarbeit zwischen dem Amt für Bau und Immobilien und dem Denkmalamt hervor. Zahlreiche Auflagen waren aufgrund der Vorgaben der Denkmalpflege zu berücksichtigen. Dabei stand der Erhalt der historischen Ausstattung im Vordergrund.
Beispiel Franckeschule: In dem Altbau der vierzügigen Grundschule in der Falkstraße war nicht genügend Platz, um einen Ganztagsbetrieb zu ermöglichen. Deshalb wurde ein zweigeschossiger Anbau errichtet, in dem ein Mehrzweckraum, drei Klassenräume, der Geräteraum der angrenzenden Turnhalle sowie die WC-Anlagen für die gesamte Schule untergebracht sind. Gleichzeitig wurden im Altbau unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes vor allem Mängel bei der Haustechnik und beim Brandschutz beseitigt. Da die Schule während der Bauarbeiten ohnehin ausgelagert war, nutzte das Amt für Bau und Immobilien die Gelegenheit, um im Bestand zum Beispiel auch die Böden auszutauschen oder Malerarbeiten auszuführen. Insgesamt investierte die Stadt rund 10,5 Millionen Euro in das Projekt.

Jetzt mit Ganztagsbetrieb

Auch die Merianschule im Nordend wird nicht nur saniert und brandschutztechnisch ertüchtigt, sondern ist künftig für den inklusiven Ganztagsbetrieb gerüstet. Durch Umbauten erhält die Grundschule zusätzliche Kapazitäten und kann fünf statt bisher vier Parallelklassen pro Jahrgang einrichten. Unter anderem entstehen ein neuer Haupteingang als „Ort der Begegnung“ sowie eine zweigeschossige Mensa auf dem Schulhof. Der Speisesaal mit 166 Plätzen erhält eine rundum verlaufende Glasfassade, die einen Blick ins Grüne ermöglicht. Durch den Abriss eines in den 1950er-Jahren errichteten Anbaus kommt der ursprüngliche Charakter des denkmalgeschützten Altbaus wieder zur Geltung. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf rund 25 Millionen Euro.

Ein ganz besonderes Vorhaben wurde an der Klingerschule im Nordend verwirklicht. Die Berufsschule, die Jugendliche und junge Erwachsene in den Berufsfeldern Wirtschaft, Verwaltung, Gesundheit und Soziales qualifiziert, ist in einem denkmalgeschützten Gebäude von 1879 untergebracht. Dieses wurde im Zweiten Weltkrieg zum Teil zerstört und in den 1950er-Jahren wieder aufgebaut. Im Zuge der Sanierung wurde das Notdach aus dieser Zeit abgebrochen und durch einen Dachaufbau ersetzt, in dem sich jetzt eine moderne offene Lernlandschaft befindet. Gleichzeitig wurde der Altbau in mehreren Abschnitten umfassend saniert, brandschutztechnisch ertüchtigt und barrierefrei erschlossen. Das neue Schuljahr startete im frisch sanierten Altbau. Insgesamt investiert die Stadt Frankfurt rund 21,1 Millionen Euro in das Projekt.