Auf ihrem Gelände will die Messe Frankfurt mit einem weiteren Hallen-Neubau in die Zukunft investieren. Die neue Halle wird die Nummer 12 erhalten. Sie entsteht bis 2018 auf einer Freifläche zwischen Portalhaus und Cargo-Center. Eine Ausweitung der Kapazitäten ist nicht das Ziel, vielmehr möchte die Messe Frankfurt mit dem Neubau die Qualität ihrer Ausstellungsflächen steigern. Nach Fertigstellung des neuen Bauwerks soll die in die Jahre gekommene Halle 5 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Architektenwettbewerb in zwei Phasen
Für das neue Gebäude mit einer Ausstellungsfläche von etwa 35000 bis 38000 Quadratmetern hatte die Messe Frankfurt im Vorfeld einen Architektenwettbewerb ausgelobt. Ziel des Wettbewerbs war die Erlangung architektonisch überzeugender und wirtschaftlich realisierbarer Entwürfe auf Grundlage der zuvor definierten räumlichen und funktionalen Parameter. In einem ersten Schritt wurden zehn Büros zur Teilnahme aufgefordert. In einem öffentlichen Bewerbungsverfahren wurden zehn weitere Planungsbüros aus insgesamt über 80 eingegangenen Bewerbungen von einer mit externen Experten besetzten Kommission hinzugewählt. Aus diesen 20 Büros wurden nach der ersten konzeptionellen Phase sechs Büros für die vertiefte Durcharbeitung ausgewählt. Sieger wurde das Aachener Büro kadawittfeldarchitektur. Der zweite Preis ging an Sauerbruch Hutton aus Berlin und der dritte Preis an Dietz Joppien Architekten aus Frankfurt.
Harmonie mit bestehenden Bauten
Kadawittfeldarchitektur konnte die Jury überzeugen. Der Entwurf für die zweigeschossige Halle trägt eine Fassade aus Glas und Aluminium. Getrennt werden die Materialien durch eine gezackte Linie. Mit dem Entwurf sei die Einbindung des Gebäudes in das westliche Areal des Messegeländes sowie die Integration der Via Mobile gelungen, so die Messe Frankfurt. Die Via Mobile ist ein überdachtes und verglastes Transportsystem mit Laufbändern und Rolltreppen, das die Hallen miteinander verbindet. Gleichzeitig ist die Via Mobile integraler Bestandteil der Fassadengestaltung. Die neue Halle, die ab 2016 gebaut werden soll, wird sich harmonisch in die sie umgebenden Baukörper eingliedern und dennoch eine erkennbare Eigenständigkeit vermitteln. Das Wettbewerbsverfahren fand auf einem sehr hohen Niveau statt, was nicht zuletzt auf die internationale Bedeutung des Messeplatzes Frankfurt zurückzuführen ist. Die Messe Frankfurt ist nach den vorläufigen Zahlen von 2014 mit rund 2200 Mitarbeitern und rund 550 Millionen Euro Umsatz eines der weltweit führenden Messeunternehmen. Anteilseigner des Unternehmens sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent. Die Unternehmensgruppe besitzt ein globales Netz aus 28 Tochtergesellschaften und rund 50 Vertriebspartnern. In rund 160 Ländern ist die Messe Frankfurt präsent. 2014 organisierte die Messe Frankfurt 120 Messen, davon mehr als die Hälfte im Ausland. Die 578 000 Quadratmeter Grundfläche der Messe Frankfurt umfasst zehn Hallen – weiterhin betreibt sie zwei Kongresszentren.