Fünf Frankfurter Büros erarbeiten städtebauliche Konzepte

Direkt im Anschluss an den alten Ortskern Alt-Nied in Richtung Main und Mainzer Landstraße liegt seit Jahren potenzielle Wohnbaufläche brach. Auf Initiative des Ortsbeirates sollte ein Entwurfsverfahren zur Aufwertung des Kreuzungsbereichs und für eine zeitgemäße Planung der zur Verfügung stehenden Wohnbaufläche „Ortsrand Alt-Nied“ durchgeführt werden. Nachdem zunächst eine Verkehrsplanung mit einem Kreisverkehr anstelle des Kreuzungsbereichs, Verlegung der Straßenbahn in die Mitte, Wegfall der Gleisschleife und eine direkte Fahrverbindung von der geplanten Bebauung in Richtung Innenstadt erarbeitet wurde, konnte im Frühjahr auf dieser Grundlage ein städtebauliches Gutachterverfahren starten. Das Gutachterverfahren wurde von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding, dem Eigentümer der Wohnbauflächen am Ortsrand, in Kooperation mit der Stadt Frankfurt durchgeführt. Als Aufgabe galt es, ein Bebauungskonzept für den Ortsrand Alt-Nied, ein Ideenkonzept für die Freifläche zwischen dem Nieder Kirchweg und dem Ruderverein und einen Gestaltungsvorschlag für die öffentlichen Flächen des neuen Kreisverkehrs, dem so genannten „Nieder Tor“, zu entwickeln. Fünf Frankfurter Büros erarbeiteten städtebauliche Konzepte für die vorgegebenen Planbereiche.
136 Wohnungen und ein Supermarkt statt Brachfläche
Für die unbebaute Fläche entlang der Mainzer Landstraße hat sich die Jury einstimmig für das Bebauungskonzept von Dirschl Federle Architekten entschieden. Am Rande von Alt-Nied können auf der Brachfläche entlang der Mainzer Landstraße 88 freifinanzierte und 48 öffentlich geförderte Wohnungen von der ABG Frankfurt Holding entstehen. Vorgesehen ist zudem ein Supermarkt. Der städtebauliche Entwurf sieht winkelförmige Baukörper vor, welche entlang der Mainzer Landstraße eine deutliche Raumkante und rückwärtig als Übergang zur bestehenden Bebauung Gebäudegruppen in reduzierter Höhe bilden. Durch die Positionierung der einzelnen Gebäudegruppen entstehen Wohnhöfe. Die Stichgärtenstraße dient als Fuß- und Radwegeverbindung zwischen dem Ortskern und dem Main­ufer. Für den Ideenteil zwischen dem Nieder Kirchweg und dem Ruderverein und für das Gestaltungskonzept des so genannten Nieder Tores wurde das Konzept von Jo Franzke Architekten in Zusammenarbeit mit „Die LandschaftsArchitekten“ einstimmig empfohlen. Die Freifläche wird dabei von einer Bebauung freigehalten und als Teil des Kirchenvorplatzes betrachtet, mit einem anschließenden „Nieder Platz“, der den Blick auf die Kirche frei hält. Im Anschluss an das Gutachterverfahren wurde der Entwurfsbereich für den Ortsrand Alt-Nied gemäß den Empfehlungen der Jury weiter überarbeitet. Das Ergebnis wurde bereits der Öffentlichkeit vorgestellt und das Planungsrecht wird nun auf Grund­lage des entwickelten Konzeptes geändert.