Architektur des früheren Gebäudes wird übersetzt in die heutige Zeit
Das Gebäude in der Goethestraße 34 begrüßt inmitten eines Gebäudeensemble die Besucher, die von Westen kommen. Aufgrund der Lage des Gebäudes in dem Ensemble nimmt es eine hervorgehobene Position ein. Es bildet den Platzabschluss zum Opernplatz, wird von diesem kommend wahrgenommen und akzentuiert den Zugang zu Freßgass‘ und Goethestraße. Aktuell ist in der Goethestraße 34 Baustelle, doch ab Spätsommer 2014 steht das alte Gebäude in neuen Kleidern. Nach Abschluss der Bauarbeiten sollen 3500 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen, die im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss für hochwertigen Einzelhandel und in den oberen Etagen für Büroflächen vorgesehen sind.
GOETHE 34 bekommt das Türmchen zurück
Der Entwurf von Professor Mäckler Architekten des neuen Büro- und Geschäftshauses ist geprägt von seinen historischen Wurzeln. Der Baukörper greift die Form des Ursprungsgebäudes aus dem 19. Jahrhundert auf. Die helle Natursteinfassade orientiert sich am Erscheinungsbild des ehemaligen 50er-Jahre Gebäudes.
Während des zweiten Weltkriegs wurde der gründerzeitliche Bau zerstört. Er besaß einen markanten Eckturm, der den Stadteingang besonders machte. Sein Nachfolger in den 50er-Jahren – errichtet als gestalterisch zurückhaltendes Büro- und Geschäftshaus mit leicht auskragendem Flachdach – nahm seine Stelle ein. Jetzt saniert der Eigentümer das Gebäude und erweitert es im Sinne seiner historischen Situation nach Westen. Das revitalisierte Gebäude gliedert sich in verschiedene Baukörper: einem sechsgeschossigen Hauptbau mit vorspringenden Flachdach entlang der Freßgass‘ sowie einem fünf geschossigen Baukörper mit Dachterrasse und Arkade entlang der Goethestraße. Der Gebäudeteil mit den sechs Etagen nimmt die vorhandenen Gebäudefluchten auf und rundet sie ab. Die abgerundete überbaute Stirnseite des Gebäudes symbolisiert das „alte Ecktürmchen“. Der Anbau wird eine Fläche von zirka 90 Quadratmetern überbauen, die Teil der Fußgängerzone ist und bisher zum Abstellen von Fahrradständer genutzt wurde. Als Ersatz werden neue Fahrradständer am nördlichen Rand des Gehwegs aufgestellt.
Das Projekt nutzt die Chance, die bestehende städtebauliche Situation zu verbessern und fasst den ehemaligen Stadteingang klarer. Der historische Stadtgrundriss wird im Sinne einer Stadtreparatur wieder hergestellt. Die Wiederherstellung historischer Raumkanten ist ein städtebauliches Ziel, das, je nach gegebener Situation, auch bei anderen Projekten verfolgt wird, wie beispielsweise bei der Neubebauung des DomRömer-Areals.