Frankfurter Modellprojekt für das bundesweite Förder- und Forschungsvorhaben „Post-Corona-Stadt“

11.11.2021 | Stadtverwaltung

Frankfurt kann mehr!

Das ist die Überzeugung der Initiative „Making Frankfurt“, die gemeinsam mit der Stadt Frankfurt und weiteren Akteuren die Zukunft Frankfurts aktiv gestalten will.
Gemeinsam das große Potenzial Frankfurts entdecken. Die unverwechselbare Identität und besonderen Qualitäten dieser Stadt wertschätzen. Den sich abzeichnenden Wandel hin zu einer nachhaltigen, resilienten Stadt und Gesellschaft als positive Energie begreifen. Neue Impulse setzen. Unterschiedliche Akteursgruppen miteinander vernetzen. Scheinbar Unmögliches möglich machen.Stück für Stück all das MACHEN, was es braucht, um hier auch zukünftig gut leben, arbeiten, lernen und wirken zu können: Das ist die Motivation der Frankfurter Initiatoren von „Making Frankfurt“ und gleichzeitig die Einladung an alle mitzuwirken!

Pandemie legte Schwächen dar

Als mit dem ersten Lockdown im März 2020 von heute auf morgen ein Leben im Rückzug Realität wurde, konnte niemand ahnen, dass ein Jahr und zwei weitere Lockdown-Phasen später eine Vielzahl von Initiativen, in Teilen gefördert durch Programme und Geld des Bundes, der Länder und Kommunen, sich den Fragen der „Post-Corona-Stadt“ widmen würden. Eine weltweite Pandemie hatte offengelegt und ins kollektive Bewusstsein gebracht, was Politiker, Experten und Berater, Analysten, Marketingchefs und Unternehmer, Wissenschaft, Forschung und Praxis bereits vor Ausbruch von Covid-19 in Ansätzen diskutierten: Die Auswirkungen und Folgen globaler Märkte, der Digitalisierung, des Klimawandels, der Mobilitätswende, des Mangels an bezahlbarem Wohnraum und die wachsende Nachfrage nach qualitätsvollen öffentlichen Räumen, um nur einige der relevanten Themen zu nennen.

Zwei Aktionstage

In Frankfurt wandelte sich das als Verkehrsexperiment gestartete Projekt der temporären Mainkai-Sperrung im Zuge der Corona-Schutzauflagen und den damit verbundenen, veränderten Bedürfnissen der Stadtbewohner nach ausreichend Platz im öffentlichen Raum zu einem Stadtraumexperiment. Was alles zwischen den Häuserzeilen entlang des Mainkais und der Kaimauer am nördlichen Mainufer möglich ist, wenn anstelle von Kraftfahrzeugen Rad- und Rollerfahrer den Straßenraum nutzen, gleichzeitig Fußgänger flanieren, Aktionen zum Mitmachen und Kreativwerden Platz finden, Menschen sich begegnen, Anlieger, Kultureinrichtungen und Besucher von der Ruhe und sauberen Luft profitieren und Grünflächen zum Verweilen einladen, zeigte unter anderem der erste Aktionstag der Initiative Making Frankfurt am 22. August 2020.

Die Post-Corona-Innenstadt Frankfurt

Im Rahmen eines zweiten Aktionstags wurden am 18. September 2021 zentrale Bereiche der Frankfurter Innenstadt in ähnlicher Weise in ein vielfältiges, kreatives und überraschendes Laboratorium verwandelt. Die durch die AMP-Dance Company als „Raum für Neues“ entwickelten und bereits am Mainkai erprobten vier mal vier Meter großen, quadratischen, gelben „Aktionsfelder“ bildeten den räumlichen und konzeptionellen Rahmen für eine Vielzahl von teilweise interaktiven Aktionen und Darbietungen zwischen Rathenau- und Goetheplatz, Steinweg, Hauptwache, ehemaliger Sportarena und Friedrich-Stoltze-Platz. Neben Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft beteiligten sich vor allem Menschen aus der Kunst- und Kulturszene sowie aktive Stadtmacher und zeigten, was denkbar, machbar und somit möglich ist. Dabei markierte das gelbe Quadrat die Leerstellen in der Stadt, die aktiviert, gefüllt und bespielt werden können, wies gedruckt auf weißen T-Shirts alle Mitwirkenden aus und wurde so unweigerlich zum grafischen Symbol für eine neue Bewegung.
Im Rahmen weiterer Aktionen, diverser Innenstadtdialoge sowie temporärer Installationen und Stadtumbau-Maßnahmen soll innerhalb der kommenden zwei Jahre untersucht und aufgezeigt werden, wie Frankfurt gestärkt aus der Corona-Krise hervorgehen kann.
Die „Post-Corona-Innenstadt Frankfurt“ wird sicherlich vielfältiger, grüner und lebendiger sein und – auch wenn die verantwortlichen Akteure mögliche Krisen nicht verhindern können, lassen sich doch gemeinsam Strategien entwickeln, um diese besser zu bewältigen.