Frankfurt ist Top-Standort für Rechenzentren

12.11.2020 | Stadtverwaltung

In Frankfurt herrscht seit wenigen Jahren bei den Rechenzentrumbetreibern regelrechte Goldgräberstimmung. In der Stadt ist der weltweit größte Internetknoten DE-CIX beheimatet, was Frankfurt zu einem der führenden Rechenzentrumsstandorte macht. Und ein Ende des Booms ist nicht in Sicht. Im vergangenen Jahr waren nach Erhebungen des Magistrats über 60 unternehmens-unabhängige Rechenzentren in Betrieb oder im Bau. Insgesamt belegen die zirka 35 verschiedenen Betreiber eine Fläche von etwa 65 Hektar – das entspricht fast 100 Fußballfeldern –, davon 58 Hektar in Gewerbegebieten.

350 Millionen Euro Investitionen pro Jahr

Laut „Digital Hub Frankfurt RheinMain e. V.“ investiert die Branche durchschnittlich pro Jahr 350 Millionen Euro in Frankfurt. Die größten Datencenter-Cluster befinden sich an der Hanauer Landstraße, in den Stadtteilen Ostend, Fechenheim, Rödelheim, Sossenheim, Gallus und Seckbach. In den nächsten Jahren sind weitere Entwicklungen in einer Größenordnung von annähernd 27 Hektar geplant.
Besondere Standortfaktoren wie Erdbeben- und Hochwassersicherheit sowie die verfügbare Redundanz der Glasfaseranbindung und der Stromversorgung machen Frankfurt attraktiv für die Ansiedlung von Rechenzentren. Eine große Herausforderung wird in Zukunft der Gewerbeflächenverbrauch und die damit einhergehende Bodenpreisentwicklung sein. Ein Großteil der benötigten Flächen liegt in Gewerbegebieten, die aber auch von anderen Branchen gebraucht werden. Sind diese anderen Branchen nicht so kapitalstark wie Rechenzentren und die Bodenpreise erhöhen sich, kann es für die anderen Nachfrager mitunter schwierig werden, adäquate Flächen zu finden.

Neue Herausforderungen an die Stadt

Rechenzentren benötigen aufgrund der hohen Leistung riesige Mengen Strom. Ein einziges Rechenzentrum benötigt zwischen zehn und 100 Megawatt Anschlussleistung, was nicht in jedem Stadtgebiet garantiert ist. Manche Rechenzentrumsbetreiber sind schon dazu übergegangen, selbst spezielle Umspannwerke zu bauen und zu betreiben. Um auf die Herausforderungen wie Flächenbedarf, Stromversorgung, städtebauliche Integration und Klimaziele der Stadt zu reagieren, entwickelt das Planungsdezernat ein städtebauliches Entwicklungskonzept, auf dessen Grundlage die Ansiedlung und Entwicklung von Rechenzentren räumlich gesteuert und mögliche Synergien aufgezeigt werden sollen.