Anfang Februar wurde das „Forum Neues Frankfurt“ durch Kulturdezernentin Ina Hartwig und Planungsdezernent Mike Josef gemeinsam mit der ernst-may-gesellschaft in der Römerstadt eröffnet. Dabei wurden die geplanten Aktivitäten zum Neuen Frankfurt und die dafür neu eingerichtete Geschäftsstelle vorgestellt. Das bekannte Stadtplanungsprojekt der 1920er-Jahre soll in den nächsten Jahren mehr Aufmerksamkeit bekommen. Anlass dafür bietet das bundesweite Bauhaus-Jubiläum 2019.
Aktuell wie vor 100 Jahren
„Die Fragen des sozialen und preiswerten Bauens, die Ernst May und sein Team Mitte der 1920er-Jahre beschäftigten und schließlich zum Neuen Frankfurt als einem Siedlungsbauprogramm führten, sind heute in Frankfurt aktueller denn je. Die vielen guten Lösungsbeispiele aus dieser Zeit wollen wir an die heutigen Anforderungen anpassen und weiterentwickeln“, so Mike Josef. Das Neue Frankfurt war viel mehr als nur ein städteplanerisches Projekt unter dem damaligen Stadtbaurat Ernst May. Das soll das großangelegte Veranstaltungsprogramm widerspiegeln. Vorträge, Aufführungen und ein internationales Symposium sind in Planung.
Das Neue Forum dient als Geschäftsstelle für die Vorbereitungen des Programms und bündelt künftig die Aktivitäten der Stadt und aller beteiligten Institutionen. Ebenso soll das Neue Forum eine kompetente Anlaufstelle für Bürger, Fachpublikum und Besucher der Stadt sein. Eigentümer und Mieter von Immobilien aus der Zeit des Neuen Frankfurt erhalten zudem eine direkte Anlaufstelle für Fragen rund um die fachgerechte Sanierung ihrer Häuser. Die neue Geschäftsstelle wird städtisch gefördert und von der ernst-may-gesellschaft geführt.
Frankfurter Museen richten Sonderschauen aus
Gleich drei große Frankfurter Museen – das Museum Angewandte Kunst, das Deutsche Architekturmuseum und das Historische Museum – richten 2019 ihre Sonderschauen zu verschiedenen Aspekten der Bewegung aus. „So vielschichtig wie das Neue Frankfurt war, wollen wir auch unser Programm gestalten. Die Künstler des Neuen Frankfurt leisteten Pionierarbeit auf verschiedenen Gebieten. Ob Produktdesign, Musik, Literatur, Radio oder bildende Kunst – diese tiefgreifende Reformbewegung am Ende der Weimarer Republik durchdrang alle Lebensbereiche der damaligen Stadtgesellschaft. An dieses reiche Frankfurter Erbe für die Moderne können wir heute anschließen“, sagte Kulturdezernentin Ina Hartwig.
Speziell für das Programm wurde eine Wort-Bild-Marke entwickelt. Sie zeigt einen weißen Adler auf rotem Grund, verbunden mit dem Schriftzug Neues Frankfurt. Als Vorbild diente das Frankfurter Wappentier von Hans Leistikow, das Mitte der 1920er-Jahre bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten alle amtlichen Unterlagen der Stadt zierte. Der neben dem Adler platzierte Schriftzug lässt die Schriftart Futura, eine Frankfurter Erfindung, aufleben. Das neue Logo wurde bei der Eröffnung des Forums Neues Frankfurt in der Römerstadt erstmals eingesetzt.