Forsthaus an der Sachsenhäuser Warte wird rekonstruiert

12.11.2020 | Sachsenhausen

Das Gebäudeensemble an der Sachsenhäuser Warte erhält seinen früheren Glanz zurück. Die Stadt Frankfurt plant, das neben dem Wartturm gelegene frühere Forsthaus, in dem bis vor einigen Jahren eine beliebte Gaststätte untergebracht war, originalgetreu zu rekonstruieren. Die Stadt­verordneten­versammlung hat dafür Planungsmittel freigegeben. „Jetzt kann das Amt für Bau und Immobilien zusammen mit den Architekten die Planung weiter vorantreiben“, sagt Baudezernent Jan Schneider. „Mit der Wiederherstellung des alten Forsthauses werden die Bedingungen für die Gastronomie und das Stadtbild erheblich verbessert.“
Die erstmals Ende des 14. Jahrhunderts erwähnte Sachsenhäuser Warte ist einer von fünf erhaltenen Warttürmen der mittelalterlichen Stadtbefestigung Frankfurts. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde neben dem Wartturm nach Plänen des Stadtbaumeisters Johann Andreas Liebhardt ein Forsthaus errichtet. Es war im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und nur unvollständig mit einem Behelfsdach wieder aufgebaut worden. Zuletzt befand sich in dem Gebäude eine Gaststätte mit typisch Frankfurter Küche, die aber wegen erheblicher Mängel bei der Haustechnik Anfang 2017 geschlossen werden musste.
Für die Sanierung wurden zwei verschiedene Varianten untersucht: Bei der „kleinen Lösung“ würde das Gebäude in seinem heutigen Zustand saniert. Die Gebäudetechnik müsste in diesem Fall auf dem Dach untergebracht werden, was aber nicht mit dem Denkmalschutz vereinbar ist. Diese Variante, die schätzungsweise rund 2,8 Millionen Euro kosten würde, brächte keine wesentliche Verbesserung und wurde deshalb verworfen.
Demgegenüber bietet die „große Lösung“, die voraussichtlich rund 4,6 Millionen Euro kostet, erhebliche Vorteile. Die mit dem Denkmalamt abgestimmten Pläne des Architekturbüros „Die Baurunde“ sehen vor, das ehemalige Forsthaus in Anlehnung an das historische Vorbild aufzustocken und das Dach in seiner ursprünglichen Form wiederherzustellen. Dadurch wird die Gastronomiefläche erweitert. Außerdem wird die gesamte Gaststätte barrierefrei zugänglich sein. Die flexibel aufteilbaren Räume im ersten Obergeschoss können für Veranstaltungen genutzt werden.