Wasser flutet den Graben – Die Burg erhält ihr namensgebendes Element zurück
Könnten die alten Mauern der Schelmenburg sprechen, würden sie lange Geschichten erzählen. Das Wasserschlösschen ist das denkmalgeschützte Wahrzeichen der Bergen-Enkheimer und wurde auf den Ruinen seiner mittelalterlichen Vorgängerbauten um 1700 errichtet. Mehrere Jahrhunderte lang war die Burg Stammsitz des Adelsgeschlechts Schelme von Bergen, von dem heute nur das barocke Wasserschlösschen erhalten ist. Eine zweibogige Steinbrücke, die über einen ringförmigen Wassergraben führt, leitet Besucher in das Gebäude. Öffentliche Einrichtungen nutzen es, so beispielsweise auch das einmal jährlich stattfindende Schelmenspiel: ein mittelalterliches Laientheater auf einer Freiluftbühne.
Aus der ursprünglich geplanten statischen Überprüfung der Fassade und der Brücke des in die Jahre gekommenen Gebäudes, entwickelte sich eine komplette Außensanierung. Wasser griff im Laufe der Jahre das Brückenfundament und das Mauerwerk an. Die Fassade zeigte ebenfalls Spuren der feuchten Umgebung: Rissbildungen in den Eingangsgeschossen, teilweiser Verlust des Putzes sowie Bewuchs aus Algen, Moosen und Wasserpflanzen. Für die Sanierung der Burg wurde 2012 das Wasser aus dem Graben abgelassen, die Brücke zum Teil neu errichtet und ein neues Farbkonzept erstellt, alles unter der Leitung des Hochbauamtes zusammen mit dem „studio baukultur“.
Die gelbockerfarbene renovierungsbedürftige Fassade wandelten die Restauratoren in einen dezenten Mineralfarb-Anstrich. Auch die Sandstein-Fenstergewände, die Sprossenfenster und die Traufgesimse präsentieren sich frisch saniert im neuen Farbgewand. Das reich profilierte Eingangsportal in rotem Sandstein wurde sorgsam und denkmalschutzgerecht überarbeitet. Nach dem die denkmalgerechte Sanierung abgeschlossen ist, steigt der Wasserspiegel wieder rund um die Schelmenburg.