Bebauungsplan für Kulturcampus

Ein weiterer Meilenstein für die Umstrukturierung der ehemaligen Universitätsflächen des Kulturcampus ist gelegt. Durch die Veröffentlichung im städtischen Amtsblatt hat der Bebauungsplan im vergangenen April seine Rechtsgültigkeit erlangt.
Der Bebauungsplan für den Kulturcampus steht. Er wurde durch die Stadtverordnetenversammlung verabschiedet, nachdem das Projekt in den vergangenen Jahren unter großer Bürgerbeteiligung diskutiert und durch das Stadtplanungsamt erstellt wurde. Im Rahmen von Planungswerkstätten wurde 2012 die bis dato vorliegende Rahmenplanung unter Beteiligung von bis zu 350 Bürgern unter anderem dahingehend überarbeitet, dass die historische Jügelstraße in die Planung aufgenommen und der Wohnanteil auf vielfachen Wunsch der Bürger von 30 auf 40 Prozent aufgestockt wurde.
Bockenheim-Luftbild
Verschiedene Baustellen
Die Stadt verfolgt die Idee, mit dem Kulturcampus einen Ort zu schaffen, der kulturelle Einrichtungen mit Wohnnutzung sowie Gastronomie, Einzelhandel und Büroimmobilien vereint. Mit der Entscheidung für einen Neubau der Hochschule für Musik und darstellende Kunst ist ein weiterer wichtiger Schritt getan. Geplant ist die Ergänzung durch weitere, kulturelle und wissenschaftliche Einrichtungen, außerdem der Fortbestand einer  kulturellen Nutzung des Studierendenhauses. Künftig wird auch Spiritualität Einzug in den Kulturcampus halten. So soll das Tibethaus, das sich derzeit noch in der Kaufunger Straße befindet, in eine der denkmalgeschützten Villen an der Georg-Voigt-Straße umziehen. Im südlichen Teil des Kulturcampus, in dem sich bis zu seiner spektakulären Sprengung der AfE-Turm befand, soll das höchste Gebäude des Areals entstehen – ein 140 Meter hoher Turm mit etwa 300 Wohnungen und einem Hotel. Zudem soll hier ein 100 Meter hoher Bürokomplex sowie eine achtzügige Kindertagesstätte gebaut werden. Das Senckenbergmuseum wird um die Bereiche des Jügelbaus und des Physikalischen Vereines erweitert. Wichtiger Bestandteil des neuen Areals ist die neue Wohnbebauung: mindestens 1 200 Wohnungen sollen hier entstehen. 30 Prozent davon als geförderter Wohnungsbau, 15 Prozent der Wohnflächen sollen gemeinschaftlichen Wohnformen zur Verfügung stehen. Nach Inkrafttreten des Bebauungsplans wird das Areal in den kommenden Jahren sukzessive entwickelt. Dies ist abhängig vom Fortschreiten des Umzugs der Universität auf den Campus Westend. In mehreren Bauabschnitten werden Realisierungswettbewerbe für die verschiedenen Bauprojekte durchgeführt. Außerdem ist ein Ideenwettbewerb für die Gestaltung der öffentlichen Grün- und Freiflächen geplant. Hierzu wird es weitere Beteiligungs- und Diskussionsmöglichkeiten für die Öffentlich­keit geben.