Anfang jeden Jahres analysiert der Gutachterausschuss für Immobilienwerte für den Bereich der Stadt Frankfurt die wichtigsten Entwicklungen auf dem Frankfurter Immobilienmarkt.
Die Anfang 2019 vorgestellten Ergebnisse für das Jahr 2018 basieren auf Auswertungen aus der Kaufpreissammlung des Gutachterausschusses über Immobilienverkäufe innerhalb des Stadtgebietes.
Die Nachfrage nach Wohnimmobilien, aber auch nach gewerblichen Objekten in Frankfurt ist ungebrochen. Dies zeigt sich sowohl im Rekordumsatz als auch in weiter steigenden Preisen. Auffälliger Trend ist das Angebot und die Nachfrage nach kleinen Wohneinheiten. Die Kaufpreise bestätigen die Entwicklung seit 2017, dass nunmehr in Frankfurt ebenso wie bundesweit üblich, die kleinsten Wohnungen die höchsten Quadratmeterpreise erzielen.
Preissteigerung um ein Achtel
Die Preise von Eigentumswohnungen steigen, wie auch in den vergangenen Jahren, in Frankfurt in allen Lagen und bei jeder Baualtersstufe. Es zeigt sich, dass in den neuen Wohnhochhäusern die erzielbaren Kaufpreise begrenzt sind. Um die Quadratmeterpreise und auch die Anzahl der Verkäufe zu erhöhen, wurden daher zum Teil größer konzipierte Wohnungen in kleinere Wohneinheiten umgebaut. Aufgrund des erzielten höheren Quadratmeterpreises erscheinen diese Mehraufwendungen durchaus lohnend. Für eine neue Eigentumswohnung wird in Frankfurt durchschnittlich zirka 6 100 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche gezahlt. Das sind 12,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein sehr eingeschränktes Angebot verstärkt diese Entwicklung.
Neue Kleinwohnungen hingegen erzielten in den vergangenen zwei Jahren durchschnittlich Quadratmeterpreise von mehr als 7 000 Euro.
Wohnungsgrößen – Rückgang um fast 50 Prozent
Laut dem Bürgeramt, Statistik und Wahlen wurde 2017 eine hohe Anzahl an Fertigstellungen von Neubauwohnungen verzeichnet. Auch hier ist ein deutlicher Trend zu kleineren Wohnungen seit 2012 erkennbar. Bei den verzeichneten Verkaufsfällen für Neubauwohnungen hat sich die durchschnittliche Wohnfläche von rund 113 Quadratmetern des Baujahres 2014 auf rund 61 Quadratmeter für im Jahr 2018 gebaute Wohnungen verringert.
Auch die Anteile der Verkäufe nach Wohnungsgröße für die Baujahre 2014 bis 2018 haben sich stark verändert. Auffallend ist der hohe Anteil an Wohnungen des Baujahres 2018 mit einer Wohnfläche bis 30 Quadratmeter. Im Gegensatz dazu sinkt der Anteil von Wohnungen jüngeren Baujahres mit einer Wohnfläche von mehr als 110 Quadratmetern deutlich. Im Jahr 2017 hatte durchschnittlich jeder Haushalt in Frankfurt 1,84 Personen und von den insgesamt 416 615 Haushalten entfielen rund die Hälfte auf Ein-Personen-Haushalte (Quelle: Bürgeramt, Statistik und Wahlen). Der Trend zu kleinen Wohnungen spiegelt diese hohe Anzahl von Ein- und Zwei-Personen-Haushalten in Frankfurt wider. Die hohen Preise sorgen allerdings auch dafür, dass sich Familien verstärkt im Frankfurter Umland nach Wohnraum umschauen.