Die meisten Menschen, die über die Kennedyallee fahren und gehen, werden kaum wahrnehmen, dass sie auf Höhe der Richard-Strauss-Allee über eine Brücke fahren. Dem ist aber so, denn die Brücke an der Stadtteilgrenze von Niederrad und Sachsenhausen führt über den Luderbach. Seit April 2018 ersetzt das Amt für Straßenbau und Erschließung das alte Bauwerk Stück für Stück durch ein neues. Dieser Schritt wurde notwendig, weil die bestehende Brücke in keinem guten Zustand war. Zudem bekommt der Luderbach einen neuen Durchfluss, der mehr der Dynamik des Fließgewässers entspricht.
Aufwändiges Rohrleitungssystem
In den Sommermonaten war von dem Luderbach nicht mehr viel zu sehen, die lang anhaltende Trockenheit forderte ihren Tribut. Das klingt aus Sicht der Baustellenplaner erfreulich, denn so kommen die Arbeiten besser voran. Es ist jedoch eine trügerische Sicherheit: Sobald starke Regenfälle einsetzen, kann sich die Lage schnell ändern und der Bach an Höhe gewinnen. Um eben keine bösen Überraschungen zu erleben, wurde der Luderbach von Anfang an über ein aufwändiges Rohrleitungssystem auf die andere Straßenseite umgeleitet. Die Rohre sind darauf ausgelegt, 800 Liter Wasser in der Sekunde weiterzuleiten. Um das Wasser überhaupt oberhalb der Straße führen zu können, kommt eine Art Saugpumpe zum Einsatz.
Gebaut wird in fünf Abschnitten, die westliche Brückenseite ist bereits fertiggestellt. Bis zum Jahresende sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Zuvor wird für wenige Tage eine Vollsperrung eines Teilabschnitts der Kennedyallee erforderlich sein, um die Fahrbahn durchgängig zu asphaltieren. Davon werden die Verkehrsteilnehmer aber wenig mitbekommen, denn es ist eine Wochenend- und/oder Nachtaktion vorgesehen. Die Brücke ist Teil des Brückenbauprogramms der Stadt Frankfurt und kostet rund 1,7 Millionen Euro.