Das Grünflächenamt hat mit der Erneuerung der denkmalgeschützten Parkanlage begonnen. Möglich wurde dies durch die Bereitstellung von Mitteln in Höhe von drei Millionen Euro aus dem „Förderprogramm Innenstadt Höchst“. Im Frühling konnte Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz als ersten Bauabschnitt den zentralen Spielplatz feierlich wieder eröffnen. Zunächst noch recht klein, wurde der erste Höchster Stadtpark auf einer ehemaligen Schießplatzanlage im Jahr 1906 angelegt. Er sollte der stark wachsenden Bevölkerung des Industriestandorts zur Bewegung, Gesundung und Erholung dienen. Anders als heute gab es für den einfachen Bürger ansonsten keine Möglichkeiten, sich an der frischen Luft zu erholen. Die Erweiterung des Park­areals mit Weiher und Bogenbrücke in seiner heutigen Gestalt sowie der Spielwiesen und der angrenzenden Sportanlage erfolgte 1910. Die Parkgeschichte ist mit der eigens vom Grünflächenamt beauftragten gartenhistorischen Untersuchung und Konzeption der Gartendenkmalpflegerin Claudia Grossbach belegt. Sie bildete die Planungsgrundlage für das Landschaftsarchitekturbüro „ST raum a“. Das Planungsbüro nahm einen Bruch in der Parkgeschichte als wesentliches Gestaltungsmerkmal auf. In den Dreißigerjahren wurde die romantisch-organisch geformte Weiheranlage durch eine funktional-geometrische Formensprache mit einem rechteckigen Bootsweiher und angrenzenden Spielanlagen ergänzt. Beide Zeitschichten galt es zu berücksichtigen und die vorhandenen Spielflächen entsprechend weiterzuentwickeln.
Kletterwald als Attraktion
Die Attraktion der neuen Spiellandschaft ist heute ein großer Kletterwald aus geschälten Baumstämmen, mit Rutsche, Stegen, Plattformen, Kletterseilen und Netzen, als Reminiszenz an die großartige Baumkulisse des Stadtparks wurde er speziell angefertigt. Kreisrund gewölbte Anhügelungen im Belag der kleinen Rollsportfläche bieten einen ganz besonderen Reiz und ermöglichen ein freies Spielen mit Bobby Car, Rollerblades oder kleinen Rädern. Runde Sitzelemente und kleine Hüpfspiele, eine Wassermatschanlage sind zwischen den Spielangeboten verteilt. Die funktionale rechteckige Form präsentiert sich selbstbewusst als eigenes Element. Ihr gelingt es erstmals, eine stimmige Verbindung mit den ansonsten geschwungenen Grundformen einzugehen.Ab Sommer nächsten Jahres werden die Arbeiten mit der Grunderneuerung der Wegeflächen sowie der gartenhistorisch bedeutsamen Parkelemente wie der Bogenbrücke fortgesetzt. Der südliche Parkeingang, die Keimzelle des Parks, wird an den Rändern gestärkt und gestalterisch aufgewertet. Am Weiher werden die Voraussetzungen für einen potenziellen Café- oder Kiosk-Standort geschaffen, wie es diesen bereits in den Dreißigerjahren an gleicher Stelle gab. Im Ostteil des Parks erhält die bis heute erhaltene Lindenallee einen neuen Endpunkt. Die bestehenden PKW-Stellplätze werden verlagert. Den Abschluss der Allee bildet künftig eine geschnittene Eibenhecke. Neue Sitzgelegenheiten laden zu einem Blick auf den Weiher ein. Im gesamten Park sind Neupflanzungen nach historischem Vorbild vorgesehen, insbesondere gegen den Ulmenkäfer resistente Ulmen sollen vermehrt nachgepflanzt werden.