Das beste Konzept gewinnt

23.06.2020 | Leben in Frankfurt

Ausschreibung für Gemeinschaftliches Wohnen am Campus Bockenheim

Seit Anfang Mai können sich gemeinschaftliche und genossenschaftliche Wohnprojekte für den Erwerb eines Gebäudeensembles in der Mertonstraße 30 bewerben. Hierbei handelt es sich um Gebäude, die bisher von der „Akademie der Arbeit“ genutzt wurden. Die städtische Mehrheitsgesellschaft KEG Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH hatte die Liegenschaft Ende vergangenen Jahres vom Deutschen Gewerkschaftsbund erworben. Im Rahmen einer Konzeptvergabe soll nun durch die Stadt Frankfurt das Grundstück für gemeinschaftliches Wohnen weiterveräußert werden.
„Mit der Entwicklung dieser Liegenschaft zeigen wir, dass gemeinschaftliches Wohnen fester Bestandteil in der Stadtentwicklung ist und gehen einen wegweisenden Schritt zur Entwicklung des Kulturcampus. Durch die Entscheidung der Stadt, dort einen weiteren Teil der Flächen an Baugruppen zu geben, wird die Baukultur deutlich bereichert“, sagt Planungsdezernent Mike Josef. „Ich bin sehr froh, dass wir das Areal mit Hilfe der KEG für eine Konzeptvergabe sichern konnten. Es wird dem Markt entzogen und einer gemeinwohlorientierten Entwicklung zugeführt. Hier nutzen wir unsere Gestaltungsmöglichkeiten und stoßen eine wichtige Entwicklung an. Es ist der Startpunkt dafür, diesen Ort wieder mit Leben zu füllen.“

Gutes Konzept zählt

Das gut 1500 Quadratmeter große Areal aus den 1950er-Jahren liegt auf dem Uni-Campus Bockenheim. Darauf stehen zwei miteinander verbundene Häuser, die saniert und bei Bedarf aufgestockt werden können. Die Stadt vergibt den Boden in Erbpacht und nutzt für die Vergabe das Konzeptverfahren, das auf die Vergabe zum besten Nutzungskonzept statt zum höchsten Preis zielt.
Der eigens für die Ausschreibung einberufene Beirat aus Vertretern der Politik, der Verwaltung und weiteren Experten wird über die Vergabe entscheiden. Ausschlaggebend sind Kriterien wie eine langfristig kostengünstige Miete, die Realisierung von Gemeinschaftsflächen und aufgrund der Historie besonders auch die Einbindung des Themas „Arbeit, Gewerkschaft, Ausbildung und Auszubildende“ für das Konzept.
„Mit gemeinschaftlichen Wohnprojekten sorgen wir für Vielfalt im Wohnungsbau und verschaffen gemeinwohlorientierten Akteuren Zugang zum Wohnungsmarkt. Das ist auch im Baulandbeschluss vorgesehen“, sagt Josef. „Die Stadt Frankfurt braucht innovative Wohnprojekte – und hier wird eines in kürzester Zeit entstehen.“

Bis September 2020 sind gemeinschaftliche und genossenschaftliche Projekte aufgerufen, sich mit einem überzeugenden Konzept für die Vergabe der Gebäude der ehemaligen Akademie der Arbeit zu bewerben. Detaillierte Informationen sind unter www.wohnungsamt.frankfurt.de oder unter www.gemeinschaftliches-wohnen.de einsehbar. Telefonische Auskünfte erteilt das Amt für Wohnungswesen unter 069/212-34703.