Bogenförmige Schönheit: Die neue Lahmeyerbrücke

12.11.2020 | Ostend

Brücken sind eine feine Sache, denn sie überwinden Gräben und verkürzen Wege. So auch zwischen der Siedlung Riederwald und der Hanauer Landstraße: Mehr als 100 Jahre lang bildete die bogenförmig geschnittene Lahmeyerbrücke eine verlässliche Verbindung. Die alte Brücke hatte ausgedient und wurde nun durch einen Neubau in direkter Nachbarschaft ersetzt. Das neue Bauwerk ist samt barrierefreier Zugänge technisch auf dem neuesten Stand. Seit Sommer 2020 ist das Schmuckstück für den Alltagsgebrauch freigegeben. Bis Ende des Jahres sind die letzten Feinarbeiten erledigt.
Dem Fuß- und Radverkehr steht bei der neuen Lahmeyerbrücke eine Breite von vier Metern zur Verfügung. Die Brücke selbst besteht aus wetterfestem Cortenstahl. Die natürliche Farbgebung korrespondiert dabei mit den Gleisanlagen der Deutschen Bahn und der Industriebebauung im direkten Umfeld. Auf dem Stahlkörper sind Betonfertigteile verbaut, die zusätzlich mit Beton vergossen wurden. Die rund 160 Meter lange Brücke liegt auf zwei Beton-Widerlagern und zwei Rundstahlstützen. Ein Hingucker in den Abendstunden ist die Beleuchtung auf der Brücke, die in den Handlauf integriert ist.
Die alte Lahmeyerbrücke konnte somit aus dem Frankfurter Stadtbild verschwinden. Sie war nicht nur für die Menschen, sondern auch für den Hafenbetrieb eine wichtige Verbindung. 2007 wurde der Hafenbahnbetrieb zum Industriegebiet Seckbach eingestellt, von dem Zeitpunkt an diente die Brücke nur noch als Zuwegung für Fußgänger und Radfahrer. Auch wenn die Brücke mit ihrer Länge von ebenfalls 160 Metern und ihrem geschwungenen Zuschnitt optisch lange etwas hermachte: Die Schäden wurden immer sichtbarer, eine Instandsetzung war finanziell ausgeschlossen. Dass die Verbindung weiterhin für die städtische Bevölkerung aber wichtig ist, war unstrittig. Entsprechend wurde ein Ersatzneubau in das städtische Brückenbauprogramm aufgenommen. Im Mai 2019 rollten die Bagger. Die Kosten für das Bauprojekt liegen bei insgesamt rund zehn Millionen Euro. Das Land Hessen beteiligt sich an dem Neubau mit 2,6 Millionen Euro.