Barrierefreiheit bedeutet mehr Mobilität für alle

20.05.2021 | Leben in Frankfurt

Steile Rampen, Treppenstufen und hohe Bordsteinkanten – so manches Hindernis kann Menschen den Weg erschweren, die aufgrund einer Geh-, Seh- oder Hörbeeinträchtigung besondere Bedürfnisse an ihre Umwelt haben. Aber auch, wer mit dem Kinderwagen oder sperrigem Gepäck unterwegs ist, möchte mühelos vorankommen. Barrierefreiheit ist daher fester Bestandteil bei Baumaßnahmen der Stadt Frankfurt. Neubauten werden von vornherein barrierefrei geplant, bereits vorhandene umgebaut. Für den barrierefreien Umbau an Bushaltestellen, Brücken oder Straßen ist das Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) zuständig. Ebenerdige Eingänge, Aufzüge, Rampen, niedrige Bordsteinkanten und kontrastreiche Gestaltungen für Menschen mit Sehbeeinträchtigung sorgen für mehr Barrierefreiheit.

3,5 Millionen Euro jährlich für barrierefreie Bushaltestellen

Für den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen sowie Straßenbahn- und oberirdischen U-Bahn-Stationen stehen Haushaltsmittel im Investitionsprogramm zur Verfügung: für Bushaltestellen bis 2023 jährlich 3,5 Millionen Euro. „Neben dem Umbau der Haltestellen investieren wir umfangreich auch in den Ausbau der barrierefreien Zuwegungen zu den Haltestellen. Das geschieht durch den Bau von Fußgängerquerungen mit taktilen Leitsystemen, angepassten Bordsteinhöhen und akustischen Signalanlagen“, erläutert die Leiterin des ASE Michaela C. Kraft. „So wird allen Fahrgästen die eigenständige Nutzung der Busse ermöglicht.“
Von rund 1 350 Bushaltestellen des Tagesnetzes im Stadtgebiet sind mehr als die Hälfte bereits barrierefrei ausgebaut. Rund 590 stehen noch aus. Um den sukzessiven Ausbau kümmert sich die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) auf Grundlage von Planungs- und Bauvereinbarungen mit der Stadt als Baulastträger. Das ASE baut aber auch eigenständig Haltestellen barrierefrei um, so unter anderem weitere neun Haltestellen entlang des Alleenrings.

„Brücken schlagen – Barrieren abbauen“

Eine weitere typische Problemstelle sind fehlende barrierefreie Zugänge an Brücken. Ein Hindernis für Rollstuhlfahrer, aber auch Radfahrer, ist der Steg an der Main-Neckar-Brücke. Auf der Nordseite ist der Aufstieg steil, auf der Südseite steht bisher nur eine Treppenanlage zur Verfügung. Da der Weg eine wichtige Verbindung von dem Stadtteil Niederrad ins Gutleutviertel ist, baut die Stadt nun auf der Südseite eine 118 Meter lange Rampe. Für 2022 plant das ASE weitere Maßnahmen, so wird etwa eine barrierefreie Anbindung vom Mainuferweg zur Lyoner Straße mittels einer Rampe geschaffen. In der Eschersheimer Landstraße sind auf Höhe Am Dornbusch/Marbachweg sowie auf Höhe Sinaipark/Klimsch-Anlage zusätzliche Querungsmöglichkeiten über die Straße geplant.