Es war ein kleines, aber entscheidendes Hindernis, das zuletzt dem Bau der Fußball-Akademie des Deutschen Fußball-Bunds auf der ehemaligen Rennbahn in Niederrad im Weg stand: Die Eigentümerin des so genannten Sarotti-Häuschens hatte sich lange geweigert, den Holzpavillon zu entfernen, in dem einst an Renntagen Schokolade gelagert wurde. Erst nach einem Urteil des Landgerichts Frankfurt ließ sie das marode Häuschen abtransportieren. Damit war der letzte entscheidende Rechtsstreit beendet und die Stadt konnte dem DFB Mitte März ein 15 Hektar großes Areal der ehemaligen Rennbahn übergeben. Dieser will dort eine Fußball-Akademie und Räume für seine Verwaltung errichten und hat dazu mit der Stadt einen Erbbaurechtsvertrag abgeschlossen.
Vielfältige Nutzung geplant
Geplant sind ein Gebäudekomplex und mehrere Fußballplätze. Auf dem übrigen Gelände, wo 2015 das letzte Pferderennen stattfand, ist ein öffentlicher Park vorgesehen. Bereits 2014 hatte die Stadtverordnetenversammlung eine neue Nutzung für die Rennbahn beschlossen.
Für die Stadt Frankfurt und den DFB ist die Übergabe des Geländes ein wichtiger Meilenstein: „Nach langen juristischen Auseinandersetzungen mit ehemaligen Nutzern des Areals können wir das seit Jahren brachliegende Gelände endlich für eine neue, attraktive Nutzung zur Verfügung stellen. Das Bauvorhaben des DFB ist ein herausragendes Projekt für Frankfurt und wird bundesweite Ausstrahlung haben“, sagt Jan Scheider, Dezernent für Bau und Immobilien. Sportdezernent Markus Frank spricht von einer „bedeutenden Infrastruktur, die unserem fußballbegeisterten Nachwuchs, aber auch der Frankfurter Bevölkerung zugute kommt“.
„Ich freue mich, dass wir unsere detaillierten Bauplanungen in Kürze in die Realität umsetzen können“, sagt DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius. Der DFB hat die Frankfurter Firma Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft als Generalübernehmer für den Bau beauftragt. Der Bebauungsplan ist bereits beschlossen, die Baugenehmigung durch die Stadt Frankfurt liegt auflagenfrei vor. Alle bauvorbereitenden Maßnahmen sind durchgeführt, der Spatenstich erfolgte Anfang Mai dieses Jahres. Der Verband plant, den bis zu 150 Millionen Euro teuren Neubau im Jahr 2021 fertigzustellen.