„Liebe Spazierhörer, wir befinden uns hier am Klaus-Mann-Platz am Rande der Schäfergasse in der Nähe zur Konstablerwache. Wenn wir uns umschauen, sehen wir, dass die Gehwege sehr schmal sind. Unser Ziel ist es, diese breiter und ansprechender für Fußgänger zu gestalten.“
Diese Worte, die von Michael Hootz aus dem Stadtplanungsamt stammen, erklingen neuerdings aus den Kopfhörern vieler Smartphones. Denn Passanten, die sich den Hör-Spaziergang „Talk Walk“ auf ihr Handy oder auf den mp3-Player laden, können durch die Frankfurter Innenstadt schlendern und sich dabei an 15 verschiedenen Spots über die Stadtentwicklung informieren. Das Prozedere ist denkbar einfach: den Stationsplan und die Audiodatei unter www.talk-walks.de kostenlos herunterladen, Kopfhörer ins Ohr, Jacke an und auf zum Spaziergang durch die Frankfurter Innenstadt. An jeder Station erhält der Hörer Informationen über gegenwärtige Bauprojekte mit einer Dauer von vier bis sieben Minuten – ähnlich einer Audiotour in einer Kunstausstellung. Sprecher sind neben Planungsdezernent Mike Josef Architekten, Immobilienunternehmer, städtische Mitarbeiter und eine Pfarrerin.
TalkWalk
Ein ausgedehnter Spaziergang oder kleine Etappen
Der Talk Walk dauert – Gehzeit zwischen den Stationen eingerechnet – ungefähr drei Stunden und erstreckt sich über eine Länge von etwa 4,5 Kilometern. Doch die einzelnen Spots können auch in kleine Spaziergänge aufgeteilt werden, da sie unabhängig voneinander hörbar sind. Der Talk Walk startet am Opernplatz, die Reihenfolge ist aber nicht zwingend einzuhalten.
Neue Wege gehen
Mit dem Talk Walk möchte das Stadtplanungsamt bezüglich der Vermittlung von stadtplanerischen Themen an die Bürger neue Wege gehen. „Durch den Umstand, dass Bürger nicht nur informiert werden, sondern selbst vor Ort sind, haben sie die Möglichkeit, etwas über die Innenstadt-Entwicklung zu erfahren. Darüber hinaus können sie die Situation deuten und selbst überprüfen“, so Talk Walk-Konzeptentwickler Bertram Weiss­haar. Mike Josef fügt hinzu: „Wir bringen so die Diskussion zu Themen der Baukultur und Stadt­entwicklung an konkrete Orte.“

Station 6 – Kleiner Einblick in den Talk Walk
Große Friedberger Straße:
Fußgängerfreundlichkeit im Fokus
Hörer, die an Station 6 des Talk Walks und damit am Klaus-Mann-Platz angelangt sind, erfahren unter anderem Wissenswertes über die Entwicklung der Großen Friedberger Straße, die über einen Zeitraum von zwei Jahren zugunsten der Fußgänger umgestaltet wurde. Dabei wurden die Breite der Fahrbahn und die Anzahl der Stellplätze reduziert. Die stark geschädigte Asphaltdecke der Straße, die ein Gefahrenpotenzial für Radfahrer darstellte, wurde erneuert. Darüber hinaus wurden breitere Gehwege geschaffen, ein neues Pflaster und neue Lampen. Durch mehr Bäume steigt die Aufenthaltsqualität und die Aufstockung der Fahrradbügel sorgt nun für insgesamt 56 Stellplätze. Dass die Fußgänger Vorrang haben, ist für Walk-Talker der Station 6, Michael Hootz, eine vernünftige Lösung: „Die Große Friedberger Straße ist mindestens an drei Parkhäuser angeschlossen, zudem an den S- und U-Bahn-Verkehr sowie den Busverkehr der Konstablerwache. Da wir uns hier in ganz zentraler Lage befinden, sind Parkplatzflächen in dieser Straße nicht erforderlich.“