Zum 1. November 2017 wurde das Amt für Bau und Immobilien (ABI) der Stadt Frankfurt am Main gegründet. Das ABI, dessen Leitung Michael Simon übernommen hat, ist dem Dezernat für Bau und Immobilien, Reformprojekte, Bürgerservice und IT von Stadtrat Jan Schneider zugeordnet. Dem vorausgegangen war eine von einem externen Beratungsunternehmen begleitete Analysephase, in der Arbeitsabläufe, Strukturen, Rollen und wiederkehrende Problemfelder im städtischen Hochbau- und Liegenschaftsmanagement untersucht wurden. Ziel war ein schnelleres, rechtssicheres und kostengünstigeres Hochbau- und Liegenschaftsmanagement für die Stadt. In dem neuen Amt sind Hochbauamt, Liegenschaftsamt sowie andere immobilienrelevante Bereiche weiterer Ämter, wie beispielsweise des Stadtschulamtes aufgegangen.
Aufgaben des Amtes
Das ABI übernimmt die ganzheitliche Betreuung des größten Teils der städtischen Immobilien über sämtliche Lebenszyklusphasen. Dies umfasst die bauliche Konzeption, die Planung, die Errichtung und die nachhaltige Gestaltung der Betriebs- und Nutzungsphase der Gebäude und schließt deren Verwertung ein. Das Amt fungiert als Bauherr und ist für die wirtschaftlich-administrative Steuerung der betreuten Immobilien verantwortlich. Die Rolle des ABI ist vergleichbar mit der des Eigentümers einer Immobilie, der auf die Besonderheiten der jeweiligen Immobilien spezialisiert ist und sämtliche baulichen Aktivitäten koordiniert. Dazu gehört auch die Anmeldung der erforderlichen Mittel für die Bauunterhaltung im Haushalt und deren Bewirtschaftung. Die Fachämter und Fachdezernate nutzen die Immobilie, ohne sie selbst betreuen zu müssen. Fachämtern, die noch eigene Liegenschaften verwalten, dient das ABI als technischer Dienstleister.
Persönlicher Ansprechpartner für Immobiliennutzer
Die Vorteile der Neuausrichtung zeigen sich deutlich: Jetzt werden Immobiliennutzer und ihr individueller Bedarf in den Mittelpunkt gerückt. Das Qualitätsmanagement sorgt für eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Verbesserung aller Prozesse und Aufgaben. Nicht zuletzt wird durch das übergreifende Portfolio- und Flächenmanagement stets der Überblick über die Gesamtheit der betreuten Immobilien gewahrt und notwendige Optimierungsmaßnahmen können vorausschauend geplant und durchgeführt werden. Die Fachämter werden durch das ABI bei bau- und immobilienrelevanten Fragen entlastet.
Amt betreut 98 Millionen Quadratmeter
Die Stadt Frankfurt ist Eigentümerin von rund 44000 Grundstücken mit einer Fläche von insgesamt zirka 98 Millionen Quadratmetern. Die vielen Einrichtungen zur Kinderbetreuung sowie die derzeit 164 öffentlichen Schulen machen einen wesentlichen Anteil der Immobilien der Stadt aus.
Bis 2022 wird aufgrund des rasanten Bevölkerungswachstums mit etwa 73000 Schülern gerechnet. Derzeit besuchen 63202 Kinder Frankfurter Schulen. So müssen bis 2022 etwa 10000 Schülerinnen und Schüler mehr in Frankfurt unterrichtet werden. Um diesen Bedarf zu decken, sind derzeit 16 neue Schulen im Stadtgebiet in Planung und Bau. Innerhalb der nächsten fünf Jahre kommen fünf weitere Schulen hinzu. Dazu Stadtrat Jan Schneider: „Wir brauchen gute Schulen, weitere Betreuungsplätze und funktionale Verwaltungsgebäude. Und die bekommen wir nur mit einem gut aufgestellten und gut geführten Amt für Bau und Immobilien.“