Am Straßenrand und auf Verkehrsinseln summt und brummt es. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge schwirren im rauschenden Verkehr von Blüte zu Blüte, zwischen wippenden Gräsern krabbeln Käfer und Insekten. Mit Blumen- und Gräserwiesen in der City ersetzt das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt am Main eintöniges Einheitsgrün im öffentlichen Raum – und schafft so wertvollen Lebensraum für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt: in Parks, auf freien Flächen am Stadtrand, entlang von Straßen und auf Inseln mittendrin.
Mehr Wiesen, mehr Insekten, mehr Vögel
Wiesen sind ein besonders wertvoller Lebensraum. Etwa die Hälfte aller in Deutschland beheimateten Pflanzenarten und 55 Prozent der Arten auf der „Roten Liste“ kommen hier vor. Durch Flurbereinigungen, die Intensivierung der Landwirtschaft und den Einsatz von Großmaschinen und Pestiziden gibt es jedoch immer weniger Weiden- und Wiesenflächen und dadurch immer weniger Insekten, die vielen heimischen Vogelarten als Nahrung dienen. In der Stadt mehr Wiesen und Staudengärten anzulegen ist daher ein wichtiger Beitrag für mehr Pflanzenvielfalt, mehr Insektenvielfalt und in der Folge für mehr Vogelgesang.
Verblühte Wiesen sind nicht jedermanns Geschmack
Artenreiche Blumenwiesen sehen toll aus, wenn sie im späten Frühling in voller Blüte stehen. Aber auch nach dem Verblühen werden die braunen Halme noch stehengelassen bis die Samen reif sind und herausfallen konnten oder sich Insektenlarven an den Stängeln weiterentwickeln konnten. Das hat nichts mit mangelnder Pflege zu tun, sondern mit Rücksichtnahme auf ökologische Notwendigkeiten.
„Bei der Förderung von Wildwiesen geht es uns nicht um Einsparungen, auch nicht allein um den Blühaspekt. Wildwiesen machen durchaus auch Arbeit. Und wenn die verblühten Pflanzen schon braun sind, bis ihre Samen heranreifen, fragt mancher: Warum lasst ihr das meterhohe Unkraut stehen, habt ihr kein Geld mehr? Wer mehr um die Bedeutung von Wildwiesen weiß, wird mit der Zeit hoffentlich auch diesen etwas zerzausten Anblick als schön empfinden“, so Umweltdezernentin Rosemarie Heilig
Broschüre über die Arbeit des Grünflächenamtes
Die umfangreiche Broschüre „Wiesen, Stauden, Schmetterlinge“ informiert ausführlich über die Arbeit des Grünflächenamtes. Ausgewählte Wiesenprojekte werden vorgestellt und die unterschiedlichen Verfahren beschrieben, mit denen artenarme Rasenflächen nach und nach in artenreichere Wildwiesen umgewandelt werden. Einfach nur wachsen lassen funktioniert nämlich nicht, und auch nicht überall. Die Lage, die Beschaffenheit des Bodens sowie frühere und aktuelle Nutzungen sind wichtige Faktoren, die über die Eignung einer Fläche als Wiesenstandort entscheiden.
 

Weitere Informationen und Bezugsmöglichkeiten
Weitere Informationen zu den Frankfurter Wildwiesen gibt es beim Grünflächenamt unter der Telefonnummer 069/212-30991 oder per E-Mail: gruenflaechenamt@stadt-frankfurt.de. Hier kann auch die Broschüre „Wiesen, Stauden, Schmetterlinge – mehr Artenvielfalt in die Stadt“ kostenlos bestellt werden.