Frankfurt ist die Stadt der Hochhäuser. Sie sind Symbole der Wirtschaftskraft und des Selbstbewusstseins – sie prägen das Stadtbild. Doch das war nicht immer so. Die Ausstellung „HIMMELSTÜRMEND. Hochhausstadt Frankfurt“ im Deutschen Architekturmuseum beleuchtet den Aufstieg Frankfurts zur Metropole der Hochhaus-Türme. Mehr als 500 Gebäude sind höher als 60 Meter und 30 Hochhäuser sogar höher als 100 Meter.
Deutschlands Stadt der Hochhäuser
Zaghaft begann die Entwicklung Frankfurts zur Stadt der Hochhäuser in den 1920/30er Jahren mit Mousonturm, IG-Farben-Haus und Gewerkschaftshaus. In der Nachkriegszeit wuchsen die Häuser höher, mussten allerdings zunächst unter der Höhe der Domspitze mit ihren 95 Metern bleiben. Der 1961 fertig gestellte Henninger Turm, ein Getreidesilo der Henninger Brauerei in Sachsenhausen, durchbrach erstmals mit einer Gesamthöhe von 119,50 Metern die magische 100-Meter-Marke. In der Folgezeit entstanden bis heute Türme mit stattlichen Ausmaßen, etwa der Commerzbank Tower mit 259 Metern (ohne Antenne) oder der MesseTurm mit einer Höhe von 256,50 Metern.
Die Skyline von Frankfurt ist identitätsstiftend und in Europa einzigartig. Sie erfüllt die Frankfurter mit Stolz. Aus diesem Grund wird jedes neue Hochhaus mit Freude erwartet, ist auch das Interesse an der Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum groß. Der Wunsch, selbst täglich ein Hochhaus nutzen zu können, erfüllt sich nicht für jeden, denn die meisten Hochhäuser in Frankfurt sind nicht öffentlich zugängliche Bürogebäude. Nur wenige prägnante Wohnhochhäuser ergänzen die Frankfurter Silhouette der Bürotürme, etwa der 66 Meter hohe Skylight-Wohnturm oder das zum TaunusTurm-Ensemble gehörende, für die Wohnnutzung vorgesehene Hochhaus mit 63 Metern Höhe. Eine Wende zeichnet sich nun ab: es wachsen weitere Wohntürme in den Frankfurter Himmel.
Vier dieser Türme werden in Frankfurtbaut vorgestellt.
Der neue TaunusTurm neben Japan Center
AXIS
AXIS ist ein bis zu 60 Meter hoher Gebäudekomplex am westlichsten Eingang des Europaviertels. Das gesamte Ensemble besteht aus einem Wohnturm mit 19 Etagen, auf denen 144 exklusive Eigentumswohnungen unterschiedlicher Größen entstehen. Zusätzlich werden acht zweigeschossige AXIS-Lofts realisiert, die mit dem Wohnturm über einen offenen Atriumgarten mit Grün- und Wasserflächen verbunden sind. Neben dem gehobenen Ausstattungsstandard der Wohnungen und des Gebäudes besteht die Besonderheit von AXIS in der konsequenten Durchsetzung hoher Standards für nachhaltige Bauweisen und Energieeffizienz. Vom Lüftungssystem bis zum Fahrstuhl werden Energierückgewinnungssysteme eingesetzt, außerdem wird eine der größten Abwasserwärmepumpen der Welt in dem Gebäude verbaut, die 440 Kilowatt Heizenergie erzeugt und damit bis zu 100 Prozent der Energie zum Temperieren von Wohnungen und Wasser liefert. Mit seiner Lage am Eingang des Boulevard West im Europaviertel bietet das Gebäudeensemble aus Wohnturm und AXIS-Lofts seinen Bewohnern spannende Blickachsen zwischen Frankfurter Skyline, Taunus, Odenwald und dem Europaviertel. Diese Blickachsen waren für AXIS namensgebend. Architektonisches Highlight des Wohnturmes ist die organisch anmutende Südfassade mit unregelmäßig geformten Balkonen und Loggien, von denen sich den Bewohnern der Apartments, Terrassenwohnungen und Penthouse-Wohnungen das einzigartige Panorama eröffnet. Die ersten Eigentumswohnungen und Lofts von AXIS werden voraussichtlich Ende 2015 bezugsfertig sein.
Tower 2
Ganz hoch hinaus will der Tower 2 mit seiner Höhe von 160 Metern. Er soll ganz in nächster Nachbarschaft von MesseTurm und Skyline Plaza entstehen und den Auftakt zur Europa-Allee bilden. Der aus einem Architektenwettbewerb hervorgegangene Siegerentwurf für das höchste geplante Wohnhochhaus Frankfurts ist vielfältig gegliedert und besitzt einen Sockelbereich mit einer zweigeschossigen, repräsentativen Eingangslobby, zwei Ladenflächen und einer Verbindung zum oberirdischen Parkhaus. Das schlanke Hochhaus erhebt sich darüber mit seiner panoramaartigen Glasfassade. Tower 2 wird aus unterschiedlichsten Blickachsen der Stadt immer wieder neu und variantenreich in Erscheinung treten.  Die ab dem ersten Obergeschoss ausschließlich dem Wohnen dienende Nutzung des Turmes entwickelt sich um einen kompakten Erschließungskern mit der Aufzugsgruppe, zwei Fluchttreppenhäusern und den vertikalen Erschließungsschächten der haustechnischen Installationen. Die Anordnung der Wohnungen folgt den Ergebnissen einer Energiekonzept-Simulation mit der Maßgabe, die Ausrichtung der Wohnungen so zu optimieren, dass sie bezüglich ihres Komforts, der Belichtung, der Belüftung, des Klimas und der Behaglichkeit einen höchstmöglichen Standard erfüllen. Zur Erlangung eines passiven Sonnenschutzes in den Sommermonaten werden additive Loggia-Elemente vor der gläsernen Außenhülle angeordnet. Ringförmig zusammengeschlossen zu vertikalen „Tuben“ umhüllen sie die gesamte gläserne Fassade. Sie bieten Privatsphäre, Wind- und Sonnenschutz und einen qualitativ hochwertigen Außenraum. Dabei entwickelt sich ein wechselhaftes Fassadenspiel durch die unterschiedliche Gestaltung der Tuben. Dieses Konzept erlaubt eine größtmögliche Transparenz für einen einzigartigen Ausblick aus jeder einzelnen Wohnung heraus und macht das Wohngefühl „Hochhaus“ deutlich erlebbar.
Der Tower 2 gegenüber dem Shopping Center Skyline Plaza
Henninger Turm
Bereits im Bau ist der 140 Meter hohe Henninger Turm. Er entsteht an der Stelle, wo bis zu seinem Abriss das knapp zwanzig Meter niedrigere Getreidesilo gleichen Namens stand – oben auf dem Sachsenhäuser Berg. Aufgrund seiner herausragenden Position bietet der Henninger Turm mit seinen rund 200 Eigentumswohnungen einen Blick über die Frankfurter Skyline hinweg bis zum Taunus. Die Silhouette des neuen Wohnturms erinnert an das frühere Wahrzeichen der Stadt, das ein halbes Jahrhundert Frankfurts Stadtbild prägte. Die Fassade des eleganten Gebäudes besteht vor allem aus Naturstein und Glas. Die Wohnungen verfügen über Balkone, Loggien oder Terrassen. Als besonderer Service steht den Bewohnern rund um die Uhr ein Doorman zur Verfügung. Er ist auch für die Sicherheit des Gebäudes zuständig. Der Turm ist Teil des neuen Quartiers „Stadtgärten Henninger Turm“, das geprägt wird durch Grünflächen und viele Freiräume im Quartiersinneren. Ergänzt wird das Grünangebot durch den alten Park an der historischen Villa Henninger, abgerundet durch begrünte Dächer. Das offene und großzügige Viertel ist sehr verkehrsarm konzipiert, Autos finden vor allem in unterirdischen Garagen Platz. Teil der Planung ist auch ein Nahversorgungszentrum mit Lebensmittelhändlern, einer Drogerie, Fitnesseinrichtungen und weiteren Geschäften im Sockel des Turms sowie eine quartierseigene Kita.
Alter Name, neue Nutzung: der Henninger Turm
Wohnhochhaus Stiftstraße
Das Areal an der Stiftstraße blickt auf eine lange Historie zurück. Die Anfänge datieren auf das Jahr 1731: Hier wurde der Grundstein des Palais Thurn und Taxis gelegt, das ab dem Jahr 1748 als Kaiserliche Reichspost genutzt wurde. In den darauf folgenden Jahrhunderten wurde das Palais Thurn und Taxis als Residenz des Großherzogs, Bundestag des Deutschen Bundes, Reichspost und zuletzt als Völkerkundemuseum genutzt. Aktuell wird das Objekt als Technikstandort der Deutschen Telekom genutzt und ist im Hochhausentwicklungsplan der Stadt Frankfurt aus dem Jahr 2008 aufgeführt. Der Plan sieht vor, dass an diesem 5 750 Quadratmeter großen Standort ein überwiegend für Wohnen genutztes Hochhaus errichtet werden kann. Einen im Jahr 2012 ausgelobten Architektenideenwettbewerb zur Neugestaltung des Areals gewann das Architekturbüro Max Dudler aus Zürich. Die aktuelle Projektentwicklung sieht die Errichtung von drei Türmen mit hohem Wohnanteil vor. Die Wohnungen im Nordturm sollen komplett mietpreisgebunden sein. Zudem soll der Bau einer Hochgarage und die Errichtung einer Kindertagesstätte realisiert werden. Voraussichtlich im Jahr 2015 soll das Gelände an einen Investor veräußert werden. Der Erwerber wird das Projekt im Anschluss selbst, auf Basis des dann gültigen Bebauungsplans, realisieren.
Visualisierung, wie das Neubauprojekt Stiftstraße aussehen soll
HIMMELSTÜRMEND.
Hochhausstadt Frankfurt
Die Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum (DAM) zeigt die Entwicklung des vertikalen Bauens in Frankfurt. Zeichnungen, Fotos und Modelle veranschaulichen die Geschichte von den Anfängen in den 1920/30er Jahren bis zum heutigen Tag. Neben den Bürotürmen werden in der Ausstellung auch die Wohnhochhäuser von morgen vorgestellt.
Der 63 Meter hohe Wohnturm des TaunusTurms